Streunerkatzen führen ein hartes Leben
Mittlerweile gibt es gezählte 13 Millionen Katzen in unseren Haushalten und leider auch eine nicht zu unterschätzende Anzahl an wildlebenden Katzen. Zwar gibt es keine genauen Zahlen, aber nach Schätzungen von Tierschutzorganisationen geht man von bis zu 3 Millionen frei lebender Katzen aus. Der Grund für die massenhafte Explosion der Straßenkatzen liegt oft bei sorglosen Haltern, die ihre Katzen nicht rechtzeitig kastrieren lassen, die ihre Katzen aussetzen oder zurücklassen, …
Viele der Straßenkatzen sind unterernährt und/oder krank 🙁
Tami als Streuner | nach Behandlung und Kastration | in seinem neuen Zuhause |
Daher ist es wichtig, dass Sie als Tierfreund …
Hinschauen
Sollten Sie herrenlose Katzen, Katzenmütter mit ihren Jungen oder gar kranke Katzen sehen, schauen Sie bitte nicht weg.
Natürlich ist nicht jede frei herum laufende Katze gleich besitzerlos, deshalb wie bei jeder Situation, in der es um Tiere geht – immer erst beobachten und dann handeln.
Bestätigt sich ihr Verdacht, informieren Sie das Tierheim oder eine Tierschutzorganisation/Katzenhilfe vor Ort, eventuell auch das Ordnungsamt.
Katzen einfangen
Handelt es sich um eine oder mehrere frei lebende Katze(n), sollten diese eingefangen, dem Tierarzt vorgestellt werden und gegebenenfalls kastriert werden.
Wenden Sie sich an eine Tierschutzorganisation oder das zuständige Tierheim. Dort kann man sich eine Lebendfalle gegen Kaution ausleihen.
Trauen Sie sich das Einfangen nicht selber zu, sollten Sie Hilfe bei einem Tierschutzverein suchen. Nicht immer hat man sofort Glück, jemanden zu finden, der hilft oder gar „den Job“ übernimmt. Denn Katzen einzufangen ist eine nicht immer einfache und oft zeitraubende Aufgabe.
Hier einige Tipps in Kurzform:
- Anfüttern – Die Katzen über mehrere Tage, evtl. Wochen regelmäßig füttern und beobachten, wann sie da sind.
- Falle hinstellen – Die Tiere sollen die Falle kennenlernen, ruhig auch schon Futter rein.
- Einen oder zwei Tage nicht füttern – Die Katzen sollen Hunger haben, damit sie leichter in die Falle gehen.
- Falle mit (besonders leckerem) Futter auf Fangen stellen – Sie müssen dabei bleiben, denn die Tiere können in Panik geraten.
- Sofort eine Decke drüber – Das beruhigt die Katze.
- So schnell wie möglich zum Tierarzt – Dort wird das Tier untersucht, evtl. kastriert.
- Nach dem ‚Ausschlafen‘ zurück ins gewohnte Revier oder in die Vermittlung.
Auf der Seite Straßenkatzen-Köln finden Sie eine Fotoserie zum Fangen mit einer Lebendfalle.
Wichtig bei dieser Aktion ist: Immer das Tierwohl im Auge behalten – so wenig Stress wie möglich! Nie die Falle und die Katze aus den Augen lassen und so schnell wie möglich zum Tierarzt oder Tierheim.
Natürlich steht der TSV Ihnen bei weiteren Fragen gerne zur Verfügung und/oder leistet Hilfestellung .
Katze gefunden oder zugelaufen – was tun?
Möglicherweise handelt es sich um ein ausgesetztes oder weggelaufenes Tier. Gehört es allerdings jemandem, dürfen Sie es nicht einfach behalten.
Informieren Sie das Tierheim UND das Ordnungsamt über Ihren Fund. Sollte das Ordnungsamt nicht erreichbar sein, wenden Sie sich an die Polizei.
Hier einige Nummern aus dem Umkreis:
Tierherberge Kamp-Lintfort 02842-9283213 (für Fundtiere aus Moers und Kamp-Lintfort)
Polizei Moers Dienststelle Asberger Str. 02841 1710
Ordnungsamt Moers über die Zentrale 0 28 41 / 201- 0
Ordnungsamt Kamp-LIntfort 0 28 42 / 912-400
Moerser Tierheim 02841 21202 oder 02841 16062 (für Fundtiere aus Neukirchen-Vluyn)
Tierheim Geldern 02831 5852 (für Fundtiere aus Rheinberg, Issum)
Tierheim Duisburg 0203 9355090
In der Regel kann Ihnen auch beim Anruf im Tierheim gesagt werden, was Sie tun sollen.
Verletztes Tier
Ist die Katze verletzt, und die Verletzung duldet Ihres Erachtens keinen Aufschub, bringen Sie die Katze nach Möglichkeit zum Tierarzt oder in die Tierklinik, die letztere hat einen 24-Stunden-Notfalldienst.
Die Katze muss natürlich auch in diesem Fall dem Ordnungsamt gemeldet werden.
Vorbei gehen oder fahren ist keine Alternative: Wenn Sie es sich gar nicht zutrauen, das Tier zu sichern, rufen Sie die Polizei an.
Bedenken Sie auf jeden Fall, ein Tier das Schmerzen hat, kann unberechenbar sein.
Hier finden Sie noch einige Verhaltens-Tipps: Was tun, wenn ihr eine verletzte Katze findet
und Verletztes Tier am Straßenrand
Tierärzte sind nicht verpflichtet, Wildtiere, herrenlose Tiere oder Fundtiere kostenlos zu behandeln. Die meisten tun es allerdings.
Sie als Finder müssen die anfallenden Tierarzt-Kosten für Fundtiere nicht begleichen! Wenn der Halter der Katze unbekannt ist bzw. bleibt, werden die Kosten dem Tierschutzverein bzw. Tierheim oder der Stadt (nur bei Fundtieren) in Rechnung gestellt werden.
Katzen füttern
… ist nicht grundsätzlich verboten. Allerdings können Stadt oder Grundstückseigentümer Verbote aussprechen. Man macht sich unter den Nachbarn nicht immer Freunde, wenn man füttert, und sollte sich daher absichern.
Lesen Sie mehr dazu auf tierimrecht.org
Ein Artikel, der den Sachverhalt von allen Seiten beleuchtet finden Sie hier bei cat-news.net
Aber vielleicht haben Sie ja einen Garten und möchten den Streunerchen (gerade jetzt im Winter) gerne helfen. Dann finden Sie auf haustiger.info einige wertvolle Tipps wie zum Füttern bei eisigen Temperaturen oder Bereitstellen eines Unterschlupfes.
PS: Nicht nur füttern, sondern auch sicherstellen, dass das Tier kastriert ist, sollte für jeden Tierfreund selbstverständlich sein!
Eine Streunerkatze adoptieren
… ist grundsätzlich möglich. Sind es ausgesetzte Katzen oder Kitten wird es mit ein wenig Geduld gelingen, das Vertrauen der Tiere zu gewinnen.
Stark verwilderte oder wildgeborene Katzen an den Menschen zu gewöhnen, ist eine zeitintensive Arbeit – kann vielleicht mit viel Geduld gelingen.
Ein Projekt des Tierheims Troisdorf zeigt dieser Film von Tiere suchen ein Zuhause
Die Infos und Tipps auf dieser Seite sind nach besten Wissen und Gewissen zusammengestellt bzw. gesammelt worden, sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Aus dem Jahr 2017
Lesen Sie gerne die Geschichte zu Lilly
Frei lebender Kater brauchte dringend Hilfe
Eines Tages kreuzte abends ein neuer Kater an der Futterstelle eines Mitgliedes unseres Vereins auf. Da er offensichtlich verletzt war und stark humpelte, stand fest, dass er menschlicher Hilfe bedurfte. Von den anderen Futterstellen-Besuchern wurde er gemobbt. Der Betreuerin der Futterstelle ließ es keine Ruhe, und so versuchte sie Abend für Abend, ihn einzufangen, was dann auch gelang.
Zum Glück war sein Pfötchen nicht gebrochen, aber er hatte eine große Wunde am Bein, die sich bereits entzündet hatte. Vom Tierarzt mit einem Langzeit-Antibiotikum versorgt und mit gereinigter Wunde konnte er zum Glück in eine katzenerfahrene Pflegestelle gebracht werden. Dort wurde er gesund gepflegt. Hier gilt unser besonderer Dank Ariane G. für ihren Tierschutz-Einsatz und der Pflegestelle von Karin und Wolfgang P./Förderverein „Aktiv für Tiere e. V.“, Duisburg. Allein hätte der Kater es wohl nicht geschafft!
(Stand 28.04.2017)