Streunerkatzen führen ein hartes Leben

Katzen sind die beliebtesten Haustiere Deutschlands: 16,7 Millionen  Katzen leben in unseren Haushalten.
Daneben leider auch eine hohe Anzahl an wild lebenden Katzen – Tierschutzorganisationen gehen von 2 Millionen aus. Der Grund für die massenhafte Explosion der Straßenkatzen liegt oft bei sorglosen Haltern, die ihre Katzen nicht (rechtzeitig) kastrieren lassen, sie aussetzen oder zurücklassen, …
Viele dieser Straßenkatzen – auch Streuner genannt – sind unterernährt und/oder krank , werden ge/verjagt, verunglücken  und/oder verenden jämmerlich. 

Position des Deutschen Tierschutzbundes: Frei lebende Katzen

Die unkontrollierte Fortpflanzung frei lebender Katzen ist seit vielen ein Tierschutzproblem, dass leider in der Öffentlichkeit noch nicht wahrgenommen wird. Auch kranke und schlecht ernährte frei lebende Katzen pflanzen sich fort, das führt zur weiteren Nahrungsverknappung, mehr Stress und zunehmendem Elend.
Angenommen,  eine Kätzin bekommt  zweimal im Jahr Nachwuchs, pro Wurf überleben jeweils nur drei Junge, der Nachwuchs ist nach ca. 6 Monaten geschlechtsreif, dann ergibt dies nach zehn Jahren mehr als 80 Millionen Nachkommen.

Mehr dazu auf der Seite des Tierheims Drakenburg.

Tami als Streuner Tami nach Versorgung und Kastration Tote Streuner-Katze

Daher sind Tierschutzvereine und Katzenhilfen seit Jahren bestebt frei lebende Katzen zu kastrieren,  um dadurch möglichst die Population zu vermindern oder wenigstens gleich zuhalten.

Fangen, Kastrieren, Freilassen  (Trap – Neuter – Return)

Heißt: Straßenkatzen werden mit einer Lebendfalle gesichert, dem Tierarzt vorgestellt – medizinisch versorgt, kastriert und gekennzeichnet. Danach dürfen sie in einer Quarantänebox „ausschlafen“ und werden wieder in ihr altes Revier entlassen. Dort werden sie nach Möglichkeit von Anwohnern weiter versorgt oder an sogenannten Futterstellen von Ehrenamtlichen des Vereins betreut.
An den Futterstellen werden die Tiere auch beobachtet, ob  alle ok sind, jemand zuwandert oder Kitten auftauchen.
Futterstelle Futterstelle nachts Futterstelle Futterstelle mit Schlafbox und Kamera

Auch wir betreuen an mehreren Futterstellen Streunerkatzen.

Der Winter …

…ist die härteste Zeit für Straßenkatzen.
Nicht nur die Nahrungsbeschaffung wird schwieriger, es fehlt oft auch ein warmes Plätzchen.
Wenn notwendig und möglich werden an Futterstellen auch Schlaf- oder Winterhäuschen aufgestellt.
So haben die Katzen wenigstens einen kleinen Rückzugsort.
Boxen aus Holz oder Streopor mit Streu als Einlage werden gut angenommen.
Streunende Katzen im Winter füttern – Tipps


09.08.&02.10.2022
Zwei Ereignisse aus dem letzten Jahr, die uns doch sehr berührt haben – stellvertretend

Da liegt ein Karton am Wegrand.
Eigentlich nichts besonderes, sagen Sie: Müll jeder Art in der Landschaft ist ja heute leider schon ein alltäglicher Anblick.
Was vermuten Sie wurde in dem Karton entsorgt

RICHTIG4 kleine Katzen

Drei sind schon tot – eine hat überlebt, das ist die kleine Frieda (s.u).
Geschehen in Kamp Lintfort und kein Einzelfall, erst vorgestern wurde wieder in einem Karton ein Wurf mit drei Kätzchen gefunden und wieder hat nur eins (Foto4) überlebt.
Beide Male waren die Kitten so klein, dass sie nicht die geringste Chance hatten, ohne Hilfe zu überleben. 5 Kitten mussten sterben, weil Menschen sie wie Müll entsorgt haben.

Die zwei, die überlebt haben, müssen gepäppelt werden und werden es hoffentlich schaffen.
Und irgendwo sind zwei Katzenmütter, denen man die Jungen weggenommen hat …

Warum wir euch das erzählen?

Weil nur durch Ihre Aufmerksamkeit solche Tragödien verhindert werden können.
Bitte schauen Sie genau hin, wenn/was da so am Wegrand entsorgt wird/wurde: Jedes Behältnis wie Box, Kiste, Karton, Koffer, Eimer, … kann Leben enthalten.
Danke an die Finder – ihr habt nicht weggeschaut!

Kater Freddy erfolgreich operiert

Hallo liebe Tierfreundinnen/-freunde und Spenderinnen/Spender,

vorab dankt unser Tierschutzverein Kamp-Lintfort und Umgebung e. V. Ihnen/euch für Ihre/eure Unterstützung für Kater Freddy. Sandra Brüggemann, Freddys Betreuerin, kann gar nicht sagen, wie froh sie, dass Kater Freddy seine Operation gut überstanden hat.
Freddy macht sich nach seiner Operation so super. Selbst die Nebengeräusche beim Atmen sind fast weg, nur noch minimal zu hören. Er frisst jetzt wie ein Scheunendrescher und nimmt endlich an Gewicht zu.

Alle Spenderinnen/Spender und Tierfreundinnen/-freunde haben unseren Tierschutzverein und Sandra wirklich ganz ganz toll bei unserer „Aktion Freddy-OP“ mit vielen Geldspenden, aufmunternden Worten sowie auch durch bestärkenden Zuspruch unterstützt, nicht aufzugeben und weiterzumachen. Einen Teil der Streuner gewinnt man echt so lieb – wie im Fall von Freddy, sagt Sandra.

Sandra erhielt recht schnell einen Behandlungstermin im Anicura Kleintierzentrum Duisburg – im Hintergrund schon echt mit der Angst, dass die Diagnose noch umfangreicher wird, denn: Die Diagnose nach der Voruntersuchung war schon heftig … in seinem kurzen Leben schon so „gebeutelt“.

Endoskopisch wurde ein sehr großer ulzerierter Polyp von rechts in den Rachen wachsend festgestellt, der inkl. Pedikale entfernt wurde. Es wurde auch eine Vorwölbung rechts hinter dem Trommelfell entdeckt. Es bleibt noch ein Hämatom, das sich mit der Zeit auflösen wird. Somit war seine einzige Chance, ihm ein Leben mit dieser Operation zu schenken, das jede Katze verdient.

Freddy wird sein Gehör zwar nicht zu 100 % wiedererlangen, jedoch wird er wesentlich besser hören können als vor der Operation. Seine Pupillen sind noch unterschiedlich groß. Evtl. können noch neurologische Ausfälle auftreten, aber Kater Freddy wird hoffentlich vollständig genesen. Er bekommt noch Medikamente und wird beobachtet – aber er frisst so gut wie noch nie im Beobachtungszeitraum. Freddy fängt an zu spielen und wird in naher Zukunft ein ganz tolles Zuhause erhalten. Es ist eine Familie, die ihn so nimmt wie er ist. Auch dafür ein gaaaanz großes DANKE von Sandra und unserem Tierschutzverein – ohne Sie/euch hätten wir das alles nicht geschafft.