„Unser täglich Brot“
Katzenbabies brauchten dringend Hilfe
Auch in diesem Jahr wurden vom Tierschutzverein Kamp-Lintfort wieder zahlreiche verwaiste hilflose Katzenbabys gefunden. Diese Kleinen haben ohne menschliche Hilfe keine Chance, sie sind krank und hungrig. Ihre Mütter sind oft selbst noch sehr jung und völlig überfordert. Bei der Nahrungsbeschaffung fallen sie häufig dem Verkehr oder anderen Widrigkeiten zum Opfer. Diese kleinen hilflosen Wesen schreien verzweifelt nach ihren Müttern. Ihre Vorgeschichte kann man nur erahnen …
Das Elend vor unserer Haustür
Streunerkatzen leben im Elend, sie sind hungrig, oft krank oder verletzt. Ihnen zu helfen wird immer schwieriger.
Auf dem Land, in Schrebergärten, in den „Industrieparks“ und in manchen Stadtteilen leben sie und vermehren sich unbegrenzt.
Auch wenn viele Kitten krank sind oder sterben – die Überlebenden sorgen dafür, dass die Population wächst.
Zum einen brauchen wir Katzenschutzverordnungen, die auch durchgesetzt werden, zum anderen brauchen Tierschutzvereine finanzielle Unterstützung für Kastrationen und medizinische Versorgung von Streunerkatzen.
Wir hoffen, dass durch die Kampagne „Streunerkatzen in Marxloh“ ein wenig das Problem ins Bewußtsein der Menschen gerückt wurde.
Bei Interesse noch mal nachzulesen unter „Kampagne Streunerkatzen“
Sie möchten noch etwas mehr von unserer Arbeit aus den Jahr 20/21 sehen? Dann lesen Sie hier: Erinnerungen
Für Ihr Interesse an unserer Tierschutzarbeit danken wir sehr herzlich.
Mit den „Katzen“-Geschichten wollen wir Ihnen einen kleinen Einblick in unsere Arbeit dieses Jahres geben und Ihnen einige „unserer“ Tiere vorstellen.
Sommer 2021
Eine von vielen Geschichten, von denen die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Tierschutzvereins Kamp-Lintfort berichten können, ist die der kleinen „Rosi“. Die kleine Katze wurde vor Kurzem hilflos an einer befahrenen Straße gefunden. Neben ihr lag eine weitere kleine bis zur Unkenntlichkeit überfahrene Katze, wahrscheinlich ihr Geschwisterchen. Ein drittes Kätzchen lief weg, und trotz einer großen Suchaktion war es nicht mehr zu finden. Nun kann der Verein nur noch Rosi helfen, die so gut wie blind ist. Die ersten Tage in der Pflegestelle hat sie vor lauter Angst nur um sich gehauen und gefaucht. Mit viel Geduld und gutem Zureden hat es die Pflegestelle mittlerweile geschafft, dass Rosi bei ihr vertrauten Menschen verschmust und anhänglich geworden ist. Der Tierschutzverein Kamp-Lintfort stellte Rosi einer Tierärztin vor. Eine Operation kann Rosi hoffentlich helfen.
Auch der kleine Floh hatte keinen guten Start ins Leben. Er marschierte mutterseelenallein eine viel befahrene Straße entlang. Sein linkes Auge war komplett zugeschwollen, und der kleine ausgemergelte Körper war von Flöhen und Flohkot übersät. Ein Tierfreund sammelte ihn ein, und er wurde vom Tierschutzverein in einer Pflegestelle untergebracht, medizinisch versorgt und aufgepäppelt. . Aus ihm ist mittlerweile schon ein munterer kleiner Kater geworden, der mit einem Katzenkumpel ein liebevolles Zuhause gefunden hat.
Winter 2020/21
Besonders hart traf es wie immer die Allerkleinsten – die vom letzten Herbstwurf, von denen oft viele keine Chance haben. Ein Beispiel für ihr Schicksal ist der kleine schwarze Hannes. Der Notruf kam von einem Werksgelände. Dort waren 2 verwaiste völlig unterkühlte Katzenkinder gefunden worden – eine Handvoll Leben, das menschlicher Hilfe bedurfte. Der Rund-um-die-Uhr-Dienst der Pflegestelle begann. Trotz aller Bemühungen hat es dort nur der kleine Hannes geschafft. Das ist für die Ehrenamtlichen immer eine traurige Erfahrung, wenn alles Bemühen leider doch vergebens ist.
Mehr Glück hatten diese 4 Winzlinge: Spaziergänger riefen den Tierschutzverein Kamp-Lintfort an und berichteten, dass ihr Hund am Rande eines Waldstückes 4 mutterlose Kätzchen gefunden hätte. Der Verein half und nahm die völlig unterkühlten Flaschenkinder in seine Obhut. Ein 24-Stunden-Pflegedienst begann. Liebevoll wurden sie aufgepäppelt und umsorgt. Der kleine rote Tobi und seine schwarz-weiße Schwester Emma und ihre Geschwister entwickeln sich gut und werden später in ein schönes Zuhause umziehen können.
Und das ist nur der Anfang, denn mit Beginn der wärmeren Jahreszeit werden wieder zahlreiche kleine Katzen mit unbestimmtem Schicksal geboren. Der Tierschutzverein Kamp-Lintfort kastrierte im Jahr 2020 mehr als 350 Katzen, vielen kleinen Katzen wurde damit ein elendes Leben auf der Straße erspart. Trotz der Katzenschutzverordnung scheint das Schicksal der zahlreichen Streunerkatzen noch keine Ende zu finden.
Also heißt es weitermachen.
Sommer 2020
Hier folgt das Schicksal von nur drei kleinen Katzen, die auf Pflegestellen des Vereins mit viel Liebe und Einsatz aufgepäppelt worden sind.
Da ist zum Beispiel die kleine „Pina“. Ihre Katzenmama wurde in Neukirchen-Vluyn überfahren. Sie hatte 4 Kitten. Drei von ihnen wurden schnell gefunden und in Obhut genommen, aber man hatte 4 Kleine gesehen. Pina hatte sich in einem großen unzugänglichen Kanalrohr mit einem Gitter davor verkrochen. Geduldiges Locken half nicht, selbst Futter in einer Katzenfalle konnte sie nicht dazu bringen aus ihrem Versteck zu kommen. Es folgte eine Woche vergeblichen Wartens und geduldigen Bemühens der aktiven Tierschützerinnen bis sie die Kleine endlich sichern konnten. Eigentlich war Pina ja noch ein Flaschenkind, so war sie völlig ausgetrocknet und unterernährt. Liebevolle Pflege und Infusionen gaben ihr die Chance zu überleben.
Auch der kleine Kater „Mogli“ hatte einen fast aussichtslosen Start ins Katzenleben. Nachbarn eines Bauernhofes machten darauf aufmerksam, dass es dort sehr viele kleine und ausgewachsene Katzen gäbe, um die sich keiner kümmert. Gefunden wurde dieser kleine Kater in einem nahe gelegenen Feld, 3 seiner Geschwister lagen tot neben ihm – ein trauriges Bild, das jedem Tierfreund ans Herz geht. Hätten wir nur früher davon erfahren …
Und dann war da noch „Tommy“ mit seiner Mama und 3 Geschwistern in einem Gewerbegebiet in Moers. Drei der Kleinen konnten eingefangen werden, das Vierte holte sich gerade ein Fuchs, als die Tierschützerinnen eintrafen. Ein schreckliches Bild und eine schlaflose Nacht für die Helferinnen.
Die Mamakatze ist kastriert worden, und da sie sich leider nicht zugänglich zeigte, kam sie in ihr vertrautes Gebiet zurück.
Der Tierschutzverein Kamp-Lintfort könnte ein Buch schreiben, denn die 3 Schicksale stehen stellvertretend für weitere und da sind noch viele, die oft keiner bemerkt, und/oder um die sich keiner kümmert.
Ältere Fälle
Die drei Kater Tommy, Tami und Karlo waren in diesem Jahr die Notfelle, die aufwändige Operationen über sich ergehen lassen mussten.
Tommy hatte, wie Tami, einen Darmvorfall. Die beiden Tiere liefen lange Zeit mit heraushängendem Darm durch ein Schrebergartengelände.
In einer Fangaktion wurden sie eingefangen, operiert und anschließend auf einer Pflegestelle bestens bis zur vollständigen Genesung versorgt.
Karlo schleppte sich wochenlang humpelnd und abgemagert durch ein Wohngebiet. Er hatte eine große Geschwulst am rechten Unterbauch. Unsere Tierärztin hatte eine schlimme Diagnose: ein nicht behandelter Leistenbruch und ein ausgekugelter Hinterlauf. Vermutlich wurde er angefahren, oder geschlagen.
Auch er hat sich prima erholt und kann nun ohne Schmerzen sein weiteres Leben verbringen.
Tami und Karlo haben sich auf ihrer Pflegestelle kennen- und lieben gelernt. Sie sind einfach nur das Superduo!
Beim Klick aufs Foto oder den Text sehen Sie ein kleines Video von den beiden Jungs.
Das sind sie, die Müllkatzen: Lilifee, Billi und Bobbi
Gefunden wurden sie auf der Mülldeponie neben ihrer toten Mama. Halbverhungert mit verklebten Augen, keins von ihnen mehr als 300 g. Ein bißchen wenig für ihre – von der Tierärztin geschätzten – fünf Wochen. Schüchtern hockten sie die ersten Tage in der Box, waren sofort verschwunden, wenn sie Menschen sahen. Beim Augensalben und Wiegen wurde gefaucht, gebissen und gezappelt, was das Zeug hielt.
Wenigstens haben sie gefressen, denn Hunger hatten sie ohne Ende. Von Tag zu Tag brachten sie mehr auf die Waage und irgendwann merkten sie dann auch, doch gar nicht so übel, diese Dosenöffner, müssen wir uns warmhalten. Sie tauten auf, wurden munter und neugierig – auch auf Menschen – spielten viel miteinander, so wie es sich für sorglose Katzenkinder gehört.
Heute sind sie hübsche, zutrauliche Jungkatzen und machen längst ihr neues Zuhause unsicher 🙂
Was für eine Odyssee Pinkas hinter hatte, wissen wir nicht. Heruntergekommen und ausgehungert suchte er verzweifelt auf einem Bauernhof Futter und Anschluss, dort war er aber nicht erwünscht. Er sollte auf jeden Fall einfach nur weg.
Zum Glück fanden wir für ihn ein Plätzchen bei den Tierfreunden Duisburg. Dort lernte er, den Menschen wieder zu vertrauen.
Mittlerweile hat er sogar schon seine neuen Dosenöffner gefunden 🙂
Kater Pepelino wurde in einem Schrebergarten geboren. Durch einen unbehandelten Katzenschnupfen und eine anschließende Infektion der Augen ist er gehandicapt. Draußen in der freien Natur hätte er keine Chance gehabt. So aber ist er zu einem hübschen Jung-Kater herangewachsen und kommt in seinem neuen Zuhause wunderbar zurecht.