TSV- Herbst- und Weihnachts-Brief
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Liebe Mitglieder, Spenderinnen, Spender, Tierfreundinnen und Tierfreunde,
die Auswirkungen der Pandemie begleiten uns immer noch, aber dennoch bewarben wir uns im Juli 2021 bereits um eine Sozialhütte auf dem Weihnachtsmarkt in Moers. Lange hörten wir nichts, aber die Planungen und Vorbereitungen müssen gemacht werden. Daher erkundigten wir uns bei der Moers Marketing GmbH. Wir erhielten per E-Mail die Mitteilung, dass nach derzeitigem Stand der Dinge der Moerser Weihnachtsmarkt stattfinden wird und für unseren Tierschutzverein eine Sozialhütte am gewünschten Termin Donnerstag, 25.11.2021, 11 bis 20 Uhr, und Freitag, 26.11.2021, 11 bis 22 Uhr, eingeplant ist. Eine schriftliche Bestätigung per Post liegt uns nunmehr vor. Näheres siehe weiter unten auf Seite 4 – Lageplan Stand 53 gegenüber Imbiss Aberfeld (Google Maps mit Ergänzung Handskizze).
Auch dieses Mal werden wir wieder Menschenplätzchen, Hunde- und Katzenkekse, leckere Marmeladen, Likörchen und andere selbst gefertigte „Kostbarkeiten“ zum Verkauf anbieten. Für jede weitere Idee sind wir wie immer dankbar. Ob Glühwein und Waffeln verkauft werden dürfen, müssen wir erst noch klären. Schön wäre es, denn was ist ein Weihnachtsmarkt ohne Glühwein und den Duft von frischen Waffeln. Alle, die Zeit und Lust haben, uns beim Backen, Basteln oder beim Standdienst zu unterstützen, sind herzlich willkommen und melden sich bitte sobald wie möglich bei Angelika Jäger unter 02841 32832 oder 0172 6622982.
Zum Glück bot uns auch in diesem Jahr Herr Ferdinand Kaufmann wieder an, an seinem Stand auf dem Markt in Düsseldorf-Angermund am 20.11.2021 selbst gebackene Menschen-, Hunde- und Katzenkekse zu verkaufen. Er versprach, wieder über digitale Medien auf unser Kekssortiment für Mensch und Tier aufmerksam zu machen. Dafür bedanken wir uns schon einmal sehr herzlich im Vorhinein.
Diese Veranstaltungen sind sehr wichtig für unsere Vereinskasse, denn der Tierschutz geht unter erschwerten Bedingungen in Corona-Zeiten weiter. Im ersten Halbjahr 2021 kastrierten wir bereits 68 Katzen und 88 Kater. Im 2. Halbjahr werden es noch erheblich mehr sein. Eine besondere Herausforderung stellt ein Hotspot in Wesel-Ginderich dar. Der Vorstand musste abwägen, ob es dem Verein finanziell möglich wäre, dort aktiv zu werden, denn es handelte sich um eine Stelle mit ca. 40 unkastrierten Katzen und Kitten. Es hätte keinen Sinn anzufangen, und mittendrin aus Geldmangel aufhören zu müssen. Wir entschlossen uns zu handeln. Zwei unserer aktiven Katzendamen, denen wir ganz herzlich für ihren Einsatz danken, nahmen sich der „Baustelle“ an.
Es blieb nicht bei den Kastrationen, es waren kostenintensive Behandlungen erforderlich. Kitten mussten eingesammelt und in Pflegestellen untergebracht werden. Als wenn es nicht schon genug Probleme gäbe, erkrankten plötzlich mehrere Tiere – wie sich nach Untersuchungen und Obduktionen herausstellte – an Parvovirose, einer Katzenseuche, der besonders die Kleinen reihenweise zum Opfer fallen, da ihr Immunsystem noch nicht ausgeprägt ist. Aber auch erwachsene Tiere starben an dieser sich schnell verbreitenden Erkrankung.
Für uns als Vorstand waren die uns übermittelten Fotos schon erschütternd, aber für unsere vor Ort ehrenamtlich aktiven „Katzenfrauen“ ist das eine unvorstellbare emotionale Belastung, bei allen Bemühungen hilflos mit ansehen zu müssen, dass man manchmal akzeptieren muss, machtlos zu sein. Aber genau das bestärkt uns in dem Vorsatz weiterzumachen.
Leider steigen die Kosten für Kastrationen und Behandlungen stetig an. Es muss damit gerechnet werden, dass bei einigen Tierarztpraxen die Kosten massiv ansteigen werden. Zum Glück gibt es aber auch Tierärztinnen/Tierärzte, mit denen uns schon eine jahrelange Zusammenarbeit verbindet, die weiterhin tierschutzmäßig kostenpositiv eingestellt sind, und dafür sind wir sehr dankbar.
Zum Glück können wir aber auch über Katzenschicksale mit Happy End berichten. Die kleine Katze Rosi hatte Glück im Unglück. Sie wurde vor Kurzem hilflos an einer befahrenen Straße gefunden. Neben ihr lag eine weitere kleine bis zur Unkenntlichkeit überfahrene Katze, wahrscheinlich ihr Geschwisterchen. Ein drittes Kätzchen lief weg, und trotz einer großen Suchaktion war es nicht mehr zu finden. Nun kann der Verein nur noch Rosi helfen, die so gut wie blind ist.
Die ersten Tage in der Pflegestelle hat sie vor lauter Angst nur um sich gehauen und gefaucht. Mit viel Geduld und gutem Zureden hat es die Pflegestelle mittlerweile geschafft, dass Rosi bei ihr vertrauten Menschen verschmust und anhänglich geworden ist. Der Tierschutzverein Kamp-Lintfort stellte Rosi einer Tierärztin vor. Eine Operation kann Rosi hoffentlich helfen.
Auch der kleine Floh hatte keinen guten Start ins Leben. Er marschierte mutterseelenallein eine viel befahrene Straße entlang. Sein linkes Auge war komplett zugeschwollen. Der kleine ausgemergelte Körper war von Flöhen und Flohkot übersät. Ein Tierfreund sammelte ihn auf. Er wurde von unserem Tierschutzverein in einer Pflegestelle untergebracht, medizinisch versorgt und aufgepäppelt. Aus ihm ist mittlerweile schon ein munterer kleiner Kater geworden, der mit einem Katzenkumpel ein liebevolles Zuhause gefunden hat.
Die kleine Hope weiß noch nicht, wo ihre Reise hingehen mag. Sie wurde mit ihrem Bruder Milow als Flaschenkind liebevoll und mit viel Mühe aufgezogen. Leider hat sie einen massiven Herzfehler und hängt in der Entwicklung hinterher. Es kann durchaus sein, dass sie das erste Jahr nicht schafft … sie ist jetzt etwa 14 Monate alt. Drücken wir ihr die Daumen.
Und dann ist da noch die kleine Maja. Sie wurde an einer engmaschig betreuten Futterstelle mitten in einem Gewerbegebiet aufgefunden. Sie wurde auf 9 bis 10 Wochen geschätzt. Sie hatte definitiv vorher schon einmal Menschenkontakt. Wurde sie ausgesetzt? Wir werden es nicht erfahren, aber bei uns hat sie eine Chance.
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Pflegestellen, die sich so aufopferungsvoll um die Winzlinge kümmern. Diese Aufgabe kann man gar nicht genug schätzen.
Leider ist all die Mühe nicht immer von Erfolg gekrönt. Wir nahmen eine Mamakatze mit fünf Kleinen auf. Die Pflegestelle gab sich alle erdenkliche Mühe, aber den Kleinen ging es immer schlechter, und das ausgerechnet am Wochenende. Dann wurde doch noch ein Tierarzt gefunden, der die geschwächten Tiere aufnahm. Mehrere Tage blieben sie in ärztlicher Betreuung, aber es war vergebens, alle haben es nicht geschafft, das Virus war stärker. Das sind Momente, die erst einmal verkraftet werden müssen.
Aber gerade deswegen heißt es weitermachen und nicht aufgeben, auch wenn es manchmal schwer fällt.
Endlich war es an der Zeit, im September 2021 die lange überfälligen Jahreshauptversammlungen für 2019 und 2020 durchzuführen. Corona hinderte uns bisher daran.
Wichtig waren vor allem die Wahlen und die Entlastungen des Vorstandes. Nun haben wir es geschafft, Harald Lück und Angelika Jäger wurden als 1. Vorsitzender und Schriftführerin wiedergewählt und nahmen die Ämter an.
Zum Glück konnte nun auch unser 2. Vorsitzender, Herr Thomas Perkowski, der seit dem Rücktritt von Frau Norma Puchstein bereits kommissarisch für unseren Tierschutzverein im Einsatz ist, auf unserer Jahreshauptversammlung am 10.09.2021 gewählt werden. Sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement und seine Erfahrungen im Natur- und Tierschutz werden unserem Verein sehr zugute kommen. Frau Puchstein danken wir für Ihre Tätigkeit in unserem Verein. Ihre guten Ideen und Erfahrungen im Tierschutz haben uns sehr geholfen. Für die neue Aufgabe als 1. Vorsitzende des Tierschutzzentrum Duisburg e. V. wünschen wir ihr viel Erfolg.
Auch die Wahl der Kassenprüferinnen/-prüfer stand wieder an. Frau Gerda Denzin erklärte sich bereit, weiterhin als 1. Kassenprüferin zur Verfügung zu stehen und wurde wiedergewählt. Frau Andrea Spitz kann das Amt der 2. Kassenprüferin leider nicht weiter ausführen. Auch ihr danken wir für ihren Einsatz. Als 2. Kassenprüferin stellte sich Frau Silke Damschen zur Verfügung und wurde gewählt. Für die Rechenschaftsjahre 2019 und 2020 wurde der Vorstand auf Vorschlag der Kassenprüferin, Frau Gerda Denzin, von der Jahreshauptversammlung entlastet.
Auch wenn es noch nicht Dezember ist, so möchten wir doch jetzt schon die Möglichkeit nutzen, allen Mitgliedern, Spendern und Tierfreunden, die uns wieder treu unterstützt haben, und ihren Familien eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ganz viel Glück und Gesundheit für 2022 wünschen. Vielleicht sehen wir uns ja noch auf dem Weihnachtsmarkt, wir würden uns freuen.
Alles Gute wünscht Ihnen/euch Ihr/euer Vorstand des Tierschutzverein Kamp-Lintfort und Umgebung e. V.,
mit herzlichen Grüßen
Angelika Jäger Harald Lück Thomas Perkowski