15.05.2018
Im Frühjahr kann die Umgewöhnung beginnen
Kaninchen und Meerschweinchen sollte man am besten im Frühjahr an die ganzjährige Haltung im Freien gewöhnen. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Mit der Eingewöhnung kann man beginnen, sobald die Nächte keinen Bodenfrost mehr aufweisen – laut den Bauernregeln dient hier der Gedenktag der „kalten Sophie“ (15. Mai), der letzte der Eisheiligen, als Anhaltspunkt.
„Damit es durch frisches Gras nicht zu einem abrupten Futterwechsel und möglichen Verdauungsproblemen kommt, sollte man schrittweise vorgehen und die Tiere im Haus zunächst an Frischfutter gewöhnen“, empfiehlt Dr. Henriette Mackensen, Leiterin des Heimtierreferats beim Deutschen Tierschutzbund. „Gehört frisches Gras sowieso zum täglichen Fütterungsrepertoire, kann man diesen Schritt überspringen und die Tiere stundenweise nach draußen setzen –irgendwann dann auch über Nacht.“
Wenn Kaninchen und Meerschweinchen im Frühjahr an die Außenhaltung gewöhnt werden, können sie von da an auch das ganze Jahr über draußen leben. Bevor der Winter kommt, haben sie genügend Zeit, sich langsam an wechselnde Außentemperaturen zu gewöhnen. Spätere Umgewöhnungen, etwa im Sommer, sind nicht ideal, ab September ist es dann zu spät für die Umgewöhnung an die ständige Außenhaltung. „Nichtsdestotrotz dürfen Kaninchen und Meerschweinchen dann aber bei wärmeren Temperaturen auch so stunden- oder tageweise nach draußen“, so Mackensen. Mütter mit Jungtieren sowie kranke Tiere pflegt man in der Regel allerdings das ganze Jahr über besser drinnen.
Schutz vor Sonne, Kälte und Fressfeinden
Grundsätzlich sollten die geselligen Tiere mindestens zu zweit in ausreichend großen Gehegen – in der Außenhaltung mit wetterfesten Schutzhütten – untergebracht sein. Das Gehege sollte ausbruchsicher sein und ebenso Schutz vor dem Eindringen von Mardern oder Füchsen bieten. Da sich in Kotverschmutzungen am After bzw. am Hinterteil der Tiere draußen schnell Fliegenmaden einnisten können, sollte man dies regelmäßig kontrollieren und bei Durchfall sofort den Tierarzt aufsuchen. Im Sommer benötigen Kaninchen und Meerschweinchen unbedingt Schutz vor der prallen Sonne. Das Gehege platziert man daher zum Teil im Schatten oder Halbschatten. Im Winter sollte man die Schlafstellen mit Zeitungspapier und viel Heu isolieren und immer trocken halten. Die Temperatur in der Schutzhütte sollte nicht unter null Grad fallen. In sehr kalten Nächten kann dabei ein untergelegtes Wärmekissen helfen.
Foto: Meerschweinchen in der Außenhaltung
Copyright: Deutscher Tierschutzbund e.V.