Allgemeine Infos und Pressemeldungen zum Tierschutz

21.12.2017

Silvester mit Haustieren gut überstehen

Lautes Feuerwerk, explodierende Knaller, zischende Böller – das alles sorgt an Silvester bei unseren Haustieren für Angst und Panik. Auch schon ab dem Verkaufsstart der Silvesterknaller am 28. Dezember sowie nach der Jahreswende muss man mit plötzlichem lauten Knallen rechnen. Tierhalter sollten versuchen, ihre Tiere während dieser Zeit möglichst vom Lärm der Knaller und Raketen abzuschotten.

Wichtig ist, Katzen und Hunden Rückzugsmöglichkeiten zu bieten, damit sie sich sicher fühlen können. Geschlossene Fenster und heruntergelassene Rollladen dämpfen die Geräusche zusätzlich ab. Außerdem ist die Anwesenheit einer vertrauten Bezugsperson sehr wichtig, wenn diese beim Haustier bleibt und ihm durch einen souveränen und entspannten Umgang Sicherheit vermittelt. Hilfreich kann es sein, gewohnte Spielrituale bei Hund und Katze durchzuführen, die die Tiere ablenken. Vogelvolieren und Kleintiergehege sollten weit vom Fenster entfernt stehen und zusätzlich durch ein Tuch zu den Seiten des Raumes hin abgedeckt werden. Kleine Heimtiere, die in der Außenhaltung leben, brauchen zusätzliche Versteckmöglichkeiten, die sie vor hellen Blitzen und lautem Knallen etwas abschirmen. Auch sollte man das Gehege unbedingt gegen hereinfallende Feuerwerkskörper absichern.

Kennzeichnung ist wichtig

Hundehalter sollten beim Spaziergang am 31. Dezember – und je nach Schreckhaftigkeit des Tieres auch einige Tage davor und danach – ihre Vierbeiner nicht von der Leine lassen und in möglichst abgelegenen Gegenden Gassi gehen. Katzen mit Freigang sollte man am besten den ganzen Tag im Haus behalten. Da sowohl Hunde als auch Katzen immer wieder entlaufen, wenn sie sich vor Knallern erschrecken, sollten sie unbedingt gekennzeichnet und bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes registriert sein, damit sie im Fall der Fälle schnell zu ihrem Besitzer zurückgebracht werden können.

Stress für Wild- und Weidetiere

Böller in der Nähe von Waldrändern, auf Waldlichtungen, in Parkanlagen oder Höfen mit Tierhaltung zu zünden, sollte tabu sein. Denn scheue Wildtiere in Wald und Flur reagieren besonders sensibel auf laute Geräusche. Auch bei Pferden und Rindern auf der Weide, besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen.
Copyright: Deutscher Tierschutzbund e.V. / Ehrhardt


20.12.2017

Tierheime auf Spenden von tierlieben Menschen angewiesen

Tierheime stehen für alle in Not geratenen Tiere ein. Sie geben allen Tieren eine warme Unterkunft, füttern sie und zeigen ihnen, was eine liebevolle Zuwendung ist. Sie versorgen und kastrieren Straßenkatzen und nehmen kurzfristig beschlagnahmte, illegal gehandelte Hundewelpen oder Tiere aus Animal Hoarding-Fällen auf. Tierheime helfen, sind aber mehr denn je auf die Unterstützung von Spendern angewiesen.

„Wer zu Weihnachten etwas Gutes für Tiere tun möchte, liegt mit einer direkten Spende an das örtliche Tierheim richtig“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Wer helfen möchte, kann aber auch an uns als Dachverband spenden. Wir leiten die Gelder an Tierheime in Not weiter und finanzieren weitere Tierschutzprojekte.“ Der Deutsche Tierschutzbund wird in Sachen Spendensicherheit vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüft und trägt das DZI-Spendensiegel. Darüber hinaus ist der Verband Gründungsmitglied im Deutschen Spendenrat und hat dessen Spendenzertifikat erhalten. Alle Informationen zur Tierheim-Nothilfe finden Tierschutzinteressierte online unter www.tierschutzbund.de/spendenprojekt-tierheime (Spendenzweck „Tierheim-Nothilfe“, IBAN: DE88 3705 0198 0000 0404 44).

Hilfe für Tierheime

Immer wieder geraten Tierheime in Notsituationen, in denen sie schnelle, unbürokratische Hilfe brauchen. Als Dachverband von mehr als 750 Tierschutzvereinen und rund 550 Tierheimen berät der Deutsche Tierschutzbund seine Mitgliedsvereine bei rechtlichen und fachlichen Fragen und unterstützt mit verschiedenen Hilfs-Fonds. Der Feuerwehrfonds kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn plötzlich unzählige beschlagnahmte Welpen aufgenommen werden müssen und die Kosten für Futter und Tierarzt explodieren. Oder wenn für ein Tier außergewöhnlich viele Operationen anfallen – so wie für Hund Pelle, der schwer verletzt und in kritischem Zustand ins Tierheim kam. Dank der vom Deutschen Tierschutzbund bezuschussten Tierarztkosten konnte er wieder genesen und mittlerweile sogar vermittelt werden.

Finanznot hat mehrere Ursachen

Verschiedenste Faktoren haben rund die Hälfte aller Tierheime in ernsthafte Finanznot gebracht. Hauptursache ist, dass der Großteil der Kommunen die anfallenden Kosten für Fundtiere nur unzureichend erstattet – obwohl deren Betreuung zu den kommunalen Pflichtaufgaben zählt. Die Tierheime müssen fehlende Gelder aus Spenden ausgleichen und wirtschaften somit zunehmend am Existenzminimum. Immer mehr Tiere werden zudem aus finanziellen Gründen abgegeben, ebenso alte und kranke Tiere, die oft schwer in ein neues Zuhause zu vermitteln sind. Auch die Gesetzgebung belastet, etwa weil sogenannte „Listenhunde“ – einmal im Tierheim – kaum eine Chance auf Adoption haben. Auch die Unterbringung von sichergestellten exotischen Tieren bringt die Tierschützer vor Ort an ihre Grenzen was die geeignete Versorgung anbelangt.

Die tierärztlichen Behandlungen für den schwer verletzen Hund Pelle konnten Dank eines Zuschusses vom Deutschen Tierschutzbund finanziert werden.

Copyright/Foto: Kleiner Gnadenhof e.V.
Copyright/Text: Deutscher Tierschutzbund e.V.


im Dezember 2017

Sicher durch die Weihnachtszeit

Leben ist immer lebensgefährlich … Auch in der Weihnachtszeit lauern Gefahren für die Haustiere, aber manches kann man durch Weitsicht verhindern. 

Lesen Sie dazu auf Findefix.com:

Wie Sie sorglos durch die Weihnachtszeit kommen

 


01.12.2017

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Obwohl ein Hundewelpe oder ein Kätzchen häufig ganz oben auf dem Wunschzettel steht, warnt der Deutsche Tierschutzbund zu Weihnachten vor dem Verschenken von Tieren. Ist die Aufnahme eines Tieres nicht gut durchdacht, führt die Konfrontation des Halters mit den tatsächlichen Ansprüchen des Tieres häufig dazu, dass die Tiere im Tierheim landen. Die Tierschützer empfehlen daher, sich immer gründlich und vor allem gemeinsam auf ein mögliches neues Familienmitglied vorzubereiten.

„Als Überraschungsgeschenk sind Tiere völlig ungeeignet“, erklärt Andrea Furler-Mihali, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Wenn man merkt, dass Tier und neuer Besitzer doch nicht so gut harmonieren, dass das Tier mehr Geld kostet oder mehr Arbeit macht als gedacht, kann man es nicht einfach wieder umtauschen wie einen Pullover oder ein Spielzeug.“ Die Tierschützerin empfiehlt daher, sich im Vorfeld ausführlich zu informieren und sich ein Tier ganz bewusst und in Absprache mit allen Beteiligten zuzulegen. Ein erster Gang lohnt sich dann immer ins Tierheim. Dort warten Tiere jeder Art und jeden Alters auf ein neues Zuhause. Das Know-how und die Erfahrung der Tierpfleger mit ihren Schützlingen können zudem helfen, das passende Tier zu finden.

Auch wenn die Entscheidung gut überlegt ist, ist Weihnachten mit all dem Trubel nicht der ideale Zeitpunkt für den Einzug eines tierischen Mitbewohners. Wer zu Weihnachten trotzdem etwas „Tierisches“ verschenken möchte, kann zu guter Ratgeberlektüre über artgerechte Tierhaltung oder zu geeignetem Heimtierzubehör greifen.

Endstation Tierheim

Nach den Feiertagen oder im Laufe des neuen Jahres werden viele unüberlegt verschenkte Tiere in den Tierheimen des Deutschen Tierschutzbundes abgegeben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Spontane Urlaubspläne, unerwartete Kosten oder einfach die bis dahin unbekannten Anforderungen an eine artgerechte Haltung der Tiere lassen die Freude über das neue Familienmitglied oft schnell vergehen. Oft bemerken Eltern auch erst zu spät, dass ein Großteil der Versorgung – das Füttern, das Säubern des Geheges oder das Gassigehen – an ihnen hängen bleibt. „Selbst wenn ein Kind hoch und heilig verspricht, sich um das Tier zu kümmern, muss man als Elternteil immer darauf gefasst sein, einzuspringen. Ein Kind kann und darf nie alleine die Verantwortung für ein Haustier tragen“, sagt Furler-Mihali.

Quelle und Copyright: Deutscher Tierschutzbund e. V.


17.11.2017

Nachhaltiger Katzenschutz nur durch Kastration: Langzeitprojekt in Schleswig-Holstein macht Erfolg deutlich

Frei lebende Straßenkatzen leiden häufig an Unterernährung, Parasiten und Infektionskrankheiten und führen einen harten Kampf ums Überleben. Da die rund zwei Millionen dieser Tiere in Deutschland ursprünglich von unkastrierten Katzen mit Freigang aus Privathaushalten abstammen, ist die Kastration die einzige nachhaltige Lösung, den Teufelskreis der unkontrollierten Fortpflanzung zu durchbrechen. Darauf macht der Deutsche Tierschutzbund aufmerksam. Wie breit organisierte und finanzierte Kastrationsaktionen das Leid der Tiere mindern können, macht nun erneut Schleswig-Holstein deutlich, das als Bundesland eine Vorreiterrolle einnimmt.

„Wir appellieren an alle Katzenbesitzer ihre Tiere, egal ob weibliche Katze oder Kater, kastrieren lassen, um einen weiteren Anstieg der Straßenkatzen-Population zu verhindern“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Gleichzeitig nimmt er aber auch die Politik in die Pflicht: „Neben einem Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsgebot für Freigängerkatzen, sind Bund, Land und Kommune in der Pflicht, die Tierschutzvereine auch finanziell bei Kastrationsaktionen zu unterstützen.“

In Schleswig-Holstein haben Tierschützer in Zusammenarbeit mit Land und Kommunen bereits im Jahr 2014 Kastrationsaktionen gestartet. Seitdem konnten über 10.000 Katzen kastriert werden. Im Rahmen der jüngsten Aktion, die vergangene Woche zu Ende ging, waren es mehr als eintausend. Die Zahlen sind rückläufig – wohl auch deshalb, weil die Population der frei lebenden Katzen zurückgeht. „Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit und den Erfolg, der tatsächlich in den Tierheimen sichtbar wird – diese meldeten bis zu 30 Prozent weniger Fundkatzen“, sagt Holger Sauerzweig-Strey, Vorsitzender des Landesverbands Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes. Für die jüngste Aktion steuerten der Deutsche Tierschutzbund und Tierschutzorganisationen im Land insgesamt 55.000 Euro bei. Das Umweltministerium stellte 180.000 Euro zur Verfügung. Tierärzte verzichteten pro Kastration auf ein Honorar von 25 Euro. In diesem Herbst übrig gebliebene Mittel – mehr als 20.000 Euro – sollen im Frühjahr in die nächsten Kastrationen fließen. Auch der Landkreistag Schleswig-Holstein hat zugesagt, dass es im Frühjahr und Herbst 2018 weitere Aktionen geben wird.

„Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“

Mit der Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“ macht der Deutsche Tierschutzbund immer wieder auf die Situation und das Leid der Straßenkatzen aufmerksam. Eine Petition mit 100.000 Unterschriften für eine bundesweite Katzenschutzverordnung konnte der Verband im Sommer bereits an die Schirmherrinnen des Parlamentskreises Tierschutz überreichen. Mehr Informationen unter www.tierschutzbund.de/katzenschutz.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.


23.10.2017

Zeitumstellung: Erhöhte Gefahr für Wildunfälle

Mit der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit am 29. Oktober steigt für Autofahrer die Wildunfall-Gefahr. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Indem die Uhr um eine Stunde zurückgestellt wird, fällt der Berufsverkehr weitestgehend genau in die Dämmerung und somit in die Zeit, in der viele Wildtiere unterwegs sind. Neben unzähligen Igeln, Mardern, Greif- und Singvögeln, sterben jedes Jahr im Durchschnitt allein etwa 200.000 Rehe und über 20.000 Wildschweine im Straßenverkehr. Mit 263.000 Wildunfällen im Jahr 2015 waren es nach Angaben der deutschen Versicherer mehr als je zuvor. Über 3.000 Menschen wurden verletzt, 13 starben. Um das Risiko zu minimieren, raten die Tierschützer Autofahrern insbesondere in Risikogebieten die Geschwindigkeit anpassen.

„Besonders gefährlich sind Straßen durch Feld- und Waldgebiete – auch dann, wenn keine Schilder auf den Wildwechsel hinweisen. Zur Vorbeugung ist dort verstärkt eine vorsichtige und vorausschauende Fahrweise sinnvoll“, rät James Brückner, Leiter des Artenschutzreferats beim Deutschen Tierschutzbund. So lange herannahende Fahrzeuge nicht schneller als 50 bis 60 Kilometer pro Stunde fahren, haben Wildtiere zumindest noch eine Chance zur Flucht. Autofahrer sollten einen ausreichenden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten, bremsbereit sein und die Seitenstreifen im Blick behalten. Nur so hat der Fahrer die Möglichkeit, rechtzeitig zu bremsen. Taucht Wild am Straßenrand auf, kann man versuchen, es durch lautes Hupen auf die Gefahr aufmerksam zu machen und vom Straßenrand zu vertreiben. Die Scheinwerfer aufzublenden bewirkt eher das Gegenteil. Das grelle Licht 23kann die Tiere verwirren und ihnen jede Orientierungsmöglichkeit nehmen. Oft geraten sie erst dadurch wirklich in Gefahr. Zudem ist zu beachten, dass einem Tier, das die Straße überquert, oft weitere folgen.
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Wildunfall, ist umgehend die Unfallstelle abzusichern und die Polizei vor Ort zu informieren. „Jeder Fahrzeugführer hat die ethische und gesetzliche Verpflichtung, sich um ein angefahrenes Tier zu kümmern. Aber auch eine Person, die den Unfall nicht selbst verursacht hat, sollte nicht wegschauen, sondern handeln“, so Brückner abschließend.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


24.08.2017

Eine Mehrheit für den Tierschutz – Bundestagswahl ist Tierschutzwahl

Deutscher Tierschutzbund gibt Leitmotto zum Welttierschutztag bekannt

 Den diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober begehen der Deutsche Tierschutzbund und seine über 740 Mitgliedsvereine unter dem Motto „Eine Mehrheit für den Tierschutz – Bundestagswahl ist Tierschutzwahl“. Der Verband betont, dass von der Bundestagswahl, die kurz vor dem Welttierschutztag ansteht, neue Impulse für mehr Tierschutz ausgehen müssen. Der Welttierschutztag geht zurück auf den Heiligen Franz von Assisi, den Schutzpatron der Tiere.

„Obwohl der Tierschutz längst kein politisches Nischenthema mehr ist, ist in den letzten vier Jahren zu wenig passiert, Versprechen aus dem Koalitionsvertrag wurden nicht umgesetzt. Das Leitmotto werden wir in den kommenden Wochen bis zur Wahl nutzen, um klarzustellen, dass die Wahlen auch Richtungsentscheidungen in der Tierschutzpolitik sind und dass Verbesserungen im Tierschutz gesellschaftlich gewünscht sind“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Stehen die neuen politischen Entscheidungsträger fest, werden wir klar machen, dass Lippenbekenntnisse zum Tierschutz allein nicht reichen. Wir fordern Taten statt wolkiger Absichtserklärungen.“

Forderungen an die Politik

Der Deutsche Tierschutzbund ist parteipolitisch neutral, aber tierschutzpolitisch konsequent. Mit Blick auf das Staatsziel Tierschutz gehören ein bundesweites Verbandsklagerecht und die grundlegende Novellierung des Tierschutzgesetzes zu den zentralen Forderungen des Verbandes. Ebenso drängt der Deutsche Tierschutzbund auf eine Stärkung des karitativen Tierschutzes vor Ort, um die Finanzierung der Tierheime für die Zukunft sicherzustellen. Zum Ausstieg aus Tierversuchen muss die Politik eine konkrete Strategie erstellen und erarbeiten. Weiter fordert der Verband eine Nutztierstrategie, die unter anderem ein staatliches Tierschutzlabel einschließt und die Förderpolitik auf den Tierschutz ausrichtet. Nicht zuletzt gehört ein Ende der Wildtierhaltung in Zirkussen zu den Kernforderungen des Deutschen Tierschutzbundes.

Copyright: Deutscher Tierschutzbund e. V.


07.08.2017

Internationaler Tag der Katze – Deutscher Tierschutzbund fordert mehr Katzenschutz

Anlässlich des Internationalen Tages der Katze (08.08.) erinnert der Deutsche Tierschutzbund an das Leid der rund zwei Millionen Katzen, die allein in Deutschland auf der Straße leben. Unterernährt, krank und verletzt, führen die meisten Tiere täglich einen Kampf ums Überleben. Jede einzelne dieser Straßenkatzen stammt ursprünglich von einer unkastrierten Hauskatze mit Freigang ab. Die Tierschützer appellieren daher an alle Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren und darüber hinaus zur Identifizierung kennzeichnen und registrieren zu lassen. Denn nur so kann die dramatische Anzahl der Katzen ohne Zuhause langfristig reduziert werden. Gleichzeitig nimmt der Verband die Politik in die Pflicht und fordert eine bundesweite Katzenschutzverordnung, um das Leid der Katzen zu beenden. Im Rahmen der Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“ unterstützten 100.000 Menschen diese Forderung mit ihrer Stimme.

„Wir können die dramatisch hohe Zahl der frei lebenden Katzen nur reduzieren, wenn Katzenbesitzer handeln und ihr Tier – egal ob Katze oder Kater – kastrieren lassen“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Gleichzeitig nimmt Schröder aber auch den Gesetzgeber in die Pflicht: „Wir brauchen dringend ein Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsgebot für Freigängerkatzen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Nur so können auch unsere Tierheime langfristig entlastet werden.“

Tierheime springen ein
Da frei lebende Katzen von Hauskatzen abstammen, sind sie als domestizierte Tiere nicht in der Lage, sich und ihre Nachkommen alleine zu versorgen. Die Unterbringung und Versorgung von Jungkatzen aus Straßenkatzengruppen oder von Privathaltern stellt die Tierheime Jahr für Jahr vor eine große Herausforderung. Frei lebende Katzen sind nicht auf den Menschen sozialisiert und können deshalb häufig nicht ohne Stress und Leid in Menschenobhut vermittelt werden. Die einzige sinnvolle Lösung zur Eindämmung der weiteren Vermehrung der frei lebenden Katzen ist die Kastration der fortpflanzungsfähigen Tiere. Dies wird von Tierschutzvereinen in aufwendigen, durch Spenden finanzierten Kastrationsaktionen durchgeführt. Die Katzen werden im Rahmen der Kastration zusätzlich gekennzeichnet und registriert und anschließend schnellstmöglich wieder in ihr angestammtes Revier entlassen. Danach werden die Tiere weiterhin an kontrollierten Futterstellen versorgt.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


26.07.2017

Wellensittiche artgerecht halten

Wellensittiche auf einem Ast

Wellensittiche gehören zu den beliebten Haustieren, doch die Tiere sind anspruchsvoll. Haltungsfehler sind daher an der Tagesordnung. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, die hochsozialen Schwarmvögel mindestens zu zweit, besser aber noch mit mehrere Artgenossen, zuhalten. Ebenso essentiell für eine gute Wellensittich-Haltung sind ausreichend Platz zum Fliegen, eine tiergerechte Fütterung und Beschäftigungsmöglichkeiten.

„Wer sich für Wellensittiche entscheidet, übernimmt jahrelange Verantwortung. Zwar erreichen viele Wellensittiche heute nur noch ein Lebensalter von etwa fünf Jahren, in seltenen Fällen können sie aber sogar bis zu 15 Jahre alt werden“, erklärt Dr. Henriette Mackensen, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Leider wird bei der Haltung immer noch viel falsch gemacht: Viele Vögel sehen den Käfig den Großteil ihres Lebens nur von innen, werden allein gehalten oder erhalten ungeeignetes Futter.“

Gesunde Ernährung
Da Wellensittiche in reiner Wohnungshaltung zu Verfettung neigen, ist eine abwechslungsreiche Fütterung mit Kräutern, wie Löwenzahn, Vogelmiere oder Sauerampfer, und täglich mindestens drei verschiedenen Gemüsesorten, etwa Möhre, Gurke oder Zucchini, besonders wichtig. Fertig-Körnermischungen aus dem Supermarkt unbegrenzt anzubieten, ist nicht ideal, da sie zu fett- und kohlehydratreich sind. „Eine kleine Menge, angeboten am Abend, ist bei abwechslungsreicher Fütterung völlig ausreichend“, sagt Dr. Mackensen. Futter kann auch zur Beschäftigung dienen, wenn die Tiere es sich selbst erarbeiten müssen. Dazu können sie die Körner zum Beispiel aus flachen Schalen mit Sand oder aus „Wühlkisten“ mit verschiedener Einstreu herauspicken. Gemüse sollte man nicht klein schneiden, sondern grob lassen oder auf Spießen anbieten.

Artgenossen, Freiflug und Beschäftigung
In der Natur schließen sich Wellensittiche häufig zu Schwärmen von zehn bis über hundert Tieren zusammen. Die Vögel sollten daher mindestens zu zweit, besser mit mehreren Artgenossen gehalten werden. Statt in einem handelsüblichen Käfig sollte man die Tiere in einer großzügigen Voliere unterbringen – idealerweise im Freien mit angeschlossenem, beheizbarem Schutzraum. Bei Innenhaltung benötigen die Vögel täglich für mehrere Stunden die Möglichkeit zum Freiflug. Schaukeln und Klettermöglichkeiten dienen der Beschäftigung. Naturbelassene Äste und Kork „zerschreddern“ Wellensittiche mit Begeisterung. Die Finger lassen sollten Halter dagegen von tierschutzwidrigem Zubehör, etwa von Spiegeln oder Plastikwellensittichen. Einen Partner können diese Artikel nicht ersetzen; stattdessen schaden sie den Tieren sogar: Wenn ein Wellensittich etwa vergeblich versucht, seinen künstlichen Partner zu füttern, kann dies Kropfentzündungen verursachen.

DU UND DAS TIER, das Mitgliedermagazin des Deutschen Tierschutzbundes, berichtet in seiner aktuellen Ausgabe über die bunten Luftakrobaten: www.duunddastier.de/bunte-luftakrobaten

Wellensittiche sollten stets mit Artgenossen gehalten werden

Copyright: Deutscher Tierschutzbund e. V.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Tipps zum Katzenschutz im Urlaub

Frei lebende Katzen werden in Hotelanlagen im Ausland oft nur geduldet.

Während des Urlaubs in Hotelanlagen werden Touristen oftmals mit frei lebenden Straßenkatzen konfrontiert. Die Tiere sind oft unternährt und in schlechtem gesundheitlichen Zustand. Auch wenn die Absicht gut ist, stellt kurzzeitiges Füttern der Tiere jedoch keine nachhaltige Lösung dar. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund anlässlich der Sommerferien hin, die gerade in Nordrhein-Westfalen gestartet sind und in den kommenden zwei Wochen auch in den restlichen Bundesländern beginnen. Eine ähnliche Problematik gibt es auch in Deutschland, wo Katzenwelpen zu den Touristenmagneten bei Urlauben auf dem Bauernhof gehören.

„Frei lebende Katzen in Hotelanlagen werden nach der Saison vertrieben oder sogar getötet. Auch Vergiftungsaktionen können stattfinden“, erklärt Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Obwohl es nachvollziehbar ist, dass viele Touristen aus Mitleid füttern, sollten sie sich besser an örtliche Tierschutzvereine wenden, die die Tiere an festen Futterstellen betreuen, medizinisch versorgen und die Population der Tiere nachhaltig und tierschutzgerecht durch das Prinzip „Einfangen, Kastrieren, Freilassen“ minimieren.“ Hierzu ist es hilfreich, sich bereits im Vorfeld des Urlaubes nach Tierschutzvereinen zu erkundigen, die nachhaltigen Tierschutz vor Ort betreiben.

Katzenwelpen als Attraktion

Junge Katzen zum Streicheln und Kuscheln gehören für viele zum Urlaub auf dem Bauernhof dazu. Aus Tierschutzsicht ist dabei wichtig, dass der Halter seine Verantwortung wahrnimmt, die Tiere – Jungkatzen wie ausgewachsene Katzen – medizinisch versorgt, artgemäß füttert und die Tiere im angemessenen Alter kastrieren lässt. Immer wieder beobachten Urlauber und Tierschützer jedoch, dass dies auf vielen Bauernhöfen nicht in ausreichendem Maße der Fall ist: Oftmals leiden die Tiere unter Katzenschnupfen, Würmern oder Flöhen. Die Elterntiere vermehren sich teils völlig unkontrolliert. Urlauber können helfen, indem sie den Landwirt auf die enorme Vermehrungsrate von Katzen aufmerksam machen und die Vorteile der Kastration erläutern.

Der Deutsche Tierschutzbund macht sich mit seiner Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“ für die Kastration von Katzen stark und informiert, wie sich durch Kastration das Leid frei lebender Straßenkatzen vermeiden lässt (www.tierschutzbund.de/katzenschutz).

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Tierschutz im Ausland: Was Urlauber bei tierischen Attraktionen beachten sollten

Tierische Attraktionen gelten als Urlaubermagnet: Egal ob Souvenirfoto mit einem Wildtier, der Ritt auf einem Elefanten oder die Vorführung von Tieren in Shows oder Arenen – das Angebot ist groß. Dass sich hinter den Angeboten in vielen Fällen Tierschutzprobleme verbergen, ist Touristen oft nicht bewusst. Auch tierische Souvenirs sind mit Tier- und Artenschutzproblemen verbunden. Der Deutsche Tierschutzbund informiert zum Start der Urlaubssaison darüber, welche tierschutzwidrigen Praktiken sich hinter den vermeintlichen Touristenattraktionen verbergen.

„Wer hinter die Kulissen von tierischen Souvenirfotos und Shows blickt, sieht, dass die Tiere allein der Touristen-Belustigung dienen, während sie selbst ein Leben voller Entbehrungen fristen“, erklärt James Brückner, Referent für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. „Wir appellieren an alle Urlauber, das Leid der Tiere nicht zu unterstützen. Nur wenn Reisende entsprechende Angebote meiden, lassen sich Verbesserungen für die Tiere vor Ort erreichen.“

Obwohl einige Reiseveranstalter entsprechende Attraktionen bereits aus dem Programm genommen haben, sind Nachfrage und Angebot nach wie vor groß. Vielen Touristen ist dabei nicht bewusst, dass etwa Elefanten bei ihrer „Ausbildung“ zum Reittier unterworfen werden müssen, was mit Anketten, Fesseln und Schlägen erreicht wird. Der Besuch von Delfinshows und das Schwimmen mit Delfinen fördern die fragwürdige Gefangenschaftshaltung dieser Tiere und indirekt auch den Fang freilebender Delfine, wie bei den blutigen Treibjagden im japanischen Taiji. Ebenso blutig sind auch Tierkämpfe, wie der Stierkampf, der neben Spanien auch in Frankreich, Portugal, Mexiko und Brasilien verbreitet ist.

Tierschutzprobleme birgt auch ein auf den ersten Blick niedliches Foto mit einem Wildtier: Das ständige Anfassen durch fremde Menschen stresst die Tiere enorm. Viele wurden als Jungtiere gefangen und ihre Mütter getötet. Bei nachgezüchteten Löwenjungen, die gerne als Fotomotiv zum Einsatz kommen, ist es zum Beispiel in Südafrika keine Seltenheit, dass die halbzahmen Tiere beim „Canned hunting“ für Jagdtouristen zum Abschuss freigegeben werden, sobald sie älter und damit für Fotomotive nicht mehr brauchbar sind.

Weil jedes freigekaufte Tier sofort durch ein anderes ersetzt wird, raten die Tierschützer auch vom Freikaufen eines Tieres ab. Die skrupellosen Tierhändler leben von der Hilfsbereitschaft der Touristen und machen damit großen Profit. Nicht zu vergessen sind auch Tierqual-Souvenirs, wie Taschen aus Krokodilleder, Pelze, Korallen oder Schnitzereien aus Elfenbein, deren Einfuhr illegal ist und auf die tierliebe Urlauber auch aus Artenschutzgründen lieber verzichten sollten.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Dritte Änderung der Gebührenordnung: Hoffnung für Straßenkatzen

Das Bundeskabinett hat die Gebührenordnung für Tierärzte geändert. Das zuständige Bundeslandwirtschaftsministerium begründet dies vor allem mit der aus Sicht der Tierärzteschaft notwendigen Anpassung an die Kostenentwicklung. Bei aller Befürchtung, dass sich die Kostenlage für Tierheime weiter verschärft, gibt es auch eine gute Nachricht: Tierärzte können nun mit Tierschutzvereinen vergünstigte Sätze für die Kastration von frei lebenden Straßenkatzen vereinbaren. Das ermöglicht den Vereinen in Zukunft öfter Kastrationsaktionen durchzuführen, um die Zahl der Tiere tierschutzgerecht zu reduzieren. Der Deutsche Tierschutzbund hatte diese Möglichkeit für die Zusammenarbeit von Tierschutzvereinen und Tierärzten lange gefordert. Zugleich aber fordert der Verband auch Bund, Länder und Kommunen auf, sich finanziell und durch entsprechende Kastrationsverordnungen an der Lösung aktiv zu beteiligen.

„Die Lage der Tierheime bleibt angespannt. Gerade der hohe Aufwand für die Straßenkatzen war und ist eine extreme Belastung, das hat der zuständige Bundeslandwirtschaftsminister erkannt und gehandelt. Die Anpassung der Gebührenordnung für Tierärzte, die wir lange schon fordern, wird es zukünftig einfacher machen, das Problem der frei lebenden Straßenkatzen anzugehen“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Angesichts von geschätzten zwei Millionen Straßenkatzen bundesweit, waren die Kosten nach Gebührenordnung bisher eine rechtlich nahezu unüberwindbare Hürde. „Mit der Anpassung hoffen wir nun, dass Tierschutzvereine gemeinsam mit Tierärzten noch intensiver als bisher das Katzenelend mindern können“, sagt Schröder. „Zugleich aber appellieren wir an den Bund, die Länder und besonders die Kommunen, sich auch finanziell und durch Verordnungen zu beteiligen. Denn am Ende ist es im Interesse der Allgemeinheit, daher sollten weder die Tierärzte, noch die Tierschützer bei der Tierschutzarbeit für die Katzen alleine gelassen werden. Wenn dann auch Katzenbesitzer stärker in die Pflicht genommen werden, ihre Freigängerkatzen zu kastrieren, lässt sich die Population der Straßenkatzen endlich dauerhaft verkleinern.“

Gemäß der angepassten Verordnung dürfen Tierärzte den einfachen Gebührensatz für die Kastration frei lebender Katzen zukünftig legal unterschreiten – wenn sie die Kastration im Auftrag einer gemeinnützigen Tierschutzeinrichtung, wie eines Tierschutzvereins, durchführen. Bei den frei lebenden Katzen handelt es sich um Nachkommen von ehemals privat gehaltenen Katzen, die nun ohne einen zuordenbaren Besitzer leben. Sie vermehren sich unkontrolliert, leiden oft unter Hunger und Krankheiten. Die Tierschützer fangen die frei lebenden Katzen ein und lassen sie nach der Kastration wieder in ihrem angestammten Revier frei. Der karitative Tierschutz trägt die Kosten für Fang, Kastration und Betreuung der Tiere – finanziert durch Spenden und durch Mithilfe von ehrenamtlichen Helfern.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn

Wichtige Infos zur aktuellen Kaninchenkrankheit RHDV/RHDV2

12.06.2017

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde,

bitte beachten Sie die unten aufgeführten aktuellen Informationen zu der Kaninchenkrankheit RHDV und RHDV2.

Die ersten Fälle sind bereits im Landkreis Fürstenfeldbruck aufgetreten, so dass dieser Erkrankung nun, wo auch die Insektensaison beginnt, mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Informationen des Deutschen Tierschutzbundes e. V., die hier als PDF-Dokumente/-Downloads zur Verfügung stehen:


Kampagne #StopTheTrucks: Mehr als eine Million Europäer setzen Zeichen gegen Tiertransporte

Gemeinsam mit seiner europäischen Tierschutz-Dachorganisation, der Eurogroup for Animals, kämpft der Deutsche Tierschutzbund mit der Kampagne „#StopTheTrucks“ für ein Ende der grausamen Langstreckentransporte. Jährlich werden über 360 Millionen Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen und vier Milliarden Stück Geflügel in der EU allein zum Schlachten transportiert. Regelmäßig kommt es dabei zu erheblichen Verstößen gegen die ohnehin aus Tierschutzsicht nicht ausreichenden Vorgaben der EU. Mehr als eine Million Europäer haben im Rahmen der Kampagne ihre Stimme für ein Ende dieses unnötigen Tierleids bei Lebendtiertransporten abgegeben und so ein deutliches Zeichen für mehr Tierschutz gesetzt.

„Die EU muss jetzt endlich handeln; viel zu lange wurde ein System toleriert, das nur auf Kosten der Tiere funktioniert. Die Tiere leiden unter der unerträglichen Enge in den Transportern, unter Hitze oder Kälte, quälendem Durst und Schmerzen aufgrund von Verletzungen“, beschreibt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, die vorherrschenden katastrophalen Zustände. „Ziel muss es sein, dass wir wieder regionale Strukturen haben, um kurze Wege zu sichern“, so Schröder abschließend.

Lebendtierexporte: Transportdauer erschreckend hoch
Erst kürzlich veröffentlichte Daten zeigten, dass die Zahl der Lebendtierexporte in den letzten Jahren erschreckend angestiegen ist. Der Rindertransport in einzelne Länder hat sich sogar verzehnfacht. Und auch die durchschnittlichen Transportzeiten sind extrem: Über 27 Stunden für Schweinetransporte nach Serbien oder sogar über 68 Stunden für Rindertransporte in die Türkei bedeuten absolute Qual für die Tiere.

Seit Jahren kämpft der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit seiner europäischen Dachorganisation, der Eurogroup for Animals, für das Aus sinnloser und tierquälerischer Transporte lebender Tiere. Die #StopTheTrucks-Unterschriften werden noch in diesem Jahr an die Europäische Kommission übergeben – ein deutliches Signal, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Langstreckentransporte endlich zu beenden.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Pressemeldung

Tierbetreuung zur Urlaubszeit: Deutscher Tierschutzbund gibt Tipps

In den kommenden Tagen beginnen in den ersten Bundesländern bereits die Sommerferien. Für viele Tierhalter stellt sich die Frage, wer Hund, Katze, Kaninchen und Co. während ihrer Abwesenheit versorgen kann. Der Deutsche Tierschutzbund gibt Tipps, wie man eine gute Betreuung findet. Mit der Aktion „Nimmst du mein Tier, nehm’ ich dein Tier“ helfen der Verband und seine Mitgliedsvereine zudem direkt bei der Unterbringung von Heimtieren während der Urlaubszeit.

Wer Tiere hat, sollte sich frühzeitig darüber informieren, wie diese möglichst in ihrer gewohnten Umgebung betreut werden können. Der erste Blick geht dabei idealerweise in den Familien- und Freundeskreis – auch tierfreundliche Nachbarn können hilfreich sein. Im besten Fall besteht schon ein Vertrauensverhältnis zwischen Tier und Betreuer, ansonsten sollten beide die Möglichkeit haben, sich vorab kennen zu lernen. Bei der Suche nach einem Tiersitter im Internet ist Vorsicht geboten; hier sollte man sich ausreichend Zeit bei der Auswahl nehmen. Engagierte Tiersitter bieten von sich aus ein ausführliches Gespräch und ein erstes Kennenlernen an. Wichtig ist, dass ein Tiersitter im Umgang mit der jeweiligen Tierart vertraut ist, im besten Fall eine Sachkunde nachweisen kann. Wer die Unterbringung in einer Tierpension in Erwägung zieht, sollte sich die Einrichtung vorab genau anschauen. Tipps zur Beurteilung von Tierpensionen gibt der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Website www.tierschutzbund.de/urlaub-mit-tieren.

Nimmst du mein Tier, nehm’ ich dein Tier
Wer sich als Frauchen oder Herrchen auf Zeit anbieten will oder einen Betreuer für sein Tier sucht, kann sich auch an der Aktion „Nimmst du mein Tier, nehm’ ich dein Tier“ beteiligen. Diese bringt seit 23 Jahren Tierfreunde zusammen, die sich im Wechsel um ihre Tiere kümmern. Noch bis zum 10. September erfahren Interessierte über die Urlaubs-Hotline des Deutschen Tierschutzbundes (Telefon: 0228-60496-27), welcher Tierschutzverein sich aus der eigenen Region an der Aktion beteiligt. Die Vereine vor Ort vermitteln dann die Kontakte zu anderen Tierfreunden. Unterstützt wird die Aktion von den Marken Whiskas und Pedigree, die sich seit vielen Jahren als Partner engagieren.

Urlaub mit Hund
Während Katzen, kleine Heimtiere, Ziervögel und Fische im Idealfall, um ihnen Stress zu ersparen, in ihrer gewohnten Umgebung versorgt werden, begleiten Hunde ihre Halter gerne in den Urlaub. Fahrten mit dem Auto, bei denen ausreichend Pausen eingelegt werden können, sind für die meisten Hunde unproblematisch. Lange Flüge, bei denen der Hund im Frachtraum ausharren müsste, sollte man dagegen vermeiden. Wer seinen Hund mit in den Urlaub nimmt, sollte sich im Vorfeld informieren, ob der Hund im Hotel, Ferienhaus oder auf dem Campingplatz willkommen ist. Für Reisen innerhalb der EU muss der Hund geschippt sein und braucht zudem einen EU-Heimtierausweis und eine gültige Tollwutimpfung. In anderen Ländern kann es weitere Auflagen geben, die es zu beachten gilt.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Pressemeldung

Sommerzeit ist Grillzeit: Veganes Angebot ist bunt, vielfältig und schmackhaft

Mit dem Sommer ist auch die Grillsaison bereits in vollem Gange. Dabei setzen immer mehr Menschen statt Fleisch auf veganes Grillgut. Doch veganes Grillen bedeutet nicht nur vegane Tofu-Würstchen. Denn mit frischem Gemüse, Hülsenfrüchten und verschiedenen Getreidearten lassen sich Grillklassiker, wie Burger, Spieße, Salate und Dips, leicht und zeitsparend zubereiten – und dies ganz tierschutzfreundlich. Vegane Grillideen stellt der Deutsche Tierschutzbund in der neuen Ausgabe seines Mitgliedermagazins DU UND DAS TIER vor.

Die Vielfalt an veganen Grilloptionen ist groß. Als Fleischalternative eignen sich zum Beispiel Tofu, Tempeh und Seitan. Burger und Bratlinge lassen sich auch aus Getreide und Hülsenfrüchten kreieren. Gegrilltes Gemüse, wie Kartoffeln, Maiskolben oder bunte Gemüsespieße, gehört ohnehin zu den Grillklassikern. Wie lange eine Speise auf dem Grill liegen soll, hängt von mehreren Faktoren ab, etwa von der Art des Grillgerätes oder der Menge der zu grillenden Lebensmittel. So manches vegane Grillgut kann jedoch leichter verbrennen als Produkte aus Fleisch. Daher sollte die Hitze nicht zu hoch sein. Weiterhin kann man vegane Produkte an den Rand des Grills legen und zum Beispiel Tofu schützen, indem man ihn vor dem Grillen in eine Marinade einlegt.

Zum Grillgut passen vegane Dips, etwa selbstgemachter veganer Sauerrahm, Guacamole oder Tsatsiki. Vielfältige Salatvariationen eignen sich ebenfalls gut für eine Grillparty: Die vegane Auswahl reicht von Reis-, Nudel-, oder Kartoffelsalaten, über farbenfrohe Gemüsesalate, zum Beispiel Karottensalat mit Äpfeln, bis hin zu Getreidesalat, wie Couscous-, Bulgur- oder Hirsesalat.

Rezepttipps von DU UND DAS TIER

DU UND DAS TIER, das Mitgliedermagazin des Deutschen Tierschutzbundes, zeigt in seiner aktuellen Ausgabe, wie man Familie und Freunde mit einem leckeren veganen Grillteller überraschen kann: Das Magazin stellt dazu ein Rezept für Barbecue-Avocados mit Bohnen in Bourbon-BBQ-Sauce vor.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


DU UND DAS TIER 2/2017 Katzenkastration und Registrierung im Mittelpunkt

Katzen stehen im Fokus der neuen Ausgabe von DU UND DAS TIER. Das Mitgliedermagazin des Deutschen Tierschutzbundes erklärt, warum es wichtig ist, Katzen kastrieren und registrieren zu lassen. Das Magazin blickt außerdem, in Andenken an Wolfgang Apel, auf sein Leben für den Tierschutz und seine Erfolge zurück. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl nimmt DU UND DAS TIER zudem die Tierschutzbilanz von vier Jahren Großer Koalition unter die Lupe. Die aktuelle Ausgabe des Magazins erläutert außerdem die Hintergründe zu invasiven Tierarten.

Katzen sind die beliebtesten Heimtiere der Deutschen. DU UND DAS TIER berichtet von verschollenen Katzen, die dank ihrer Registrierung zurück nach Hause fanden. Gleichzeitig kommen aber auch die rund zwei Millionen frei lebenden Katzen zur Sprache, die in Deutschland auf der Straße, in Hinterhöfen oder in stillgelegten Fabriken, ohne Zuhause leben. DU UND DAS TIER erklärt, warum nur die Kastration das Problem der immer weiter anwachsenden Straßenkatzenpopulationen eindämmen kann.

Der Tierschutz war sein Lebenswerk! Vor einem halben Jahr verstarb der Ehrenpräsident und frühere Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, nach langer schwerer Krankheit. Nicht nur beim Deutschen Tierschutzbund hinterlässt er eine große Lücke. DU UND DAS TIER blickt auf seinen mehr als 35 Jahre andauernden Einsatz für Tiere zurück.

Tierschutzbilanz der Großen Koalition: Was hat die Bundespolitik in den letzten vier Jahren wirklich für den Tierschutz getan? DU UND DAS TIER hat die Verantwortlichen der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD mit dieser Frage konfrontiert. Auch die Opposition sowie der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, bewerten das politische Wirken der Koalition.

Seit einiger Zeit ist es amtlich: 37 Tier- und Pflanzenarten stehen auf der „Liste der invasiven Arten“ – sie gelten in der EU als unerwünscht. DU UND DAS TIER erklärt die Hintergründe und warum ausschließlich tierschutzgerechte Methoden die Mittel der Wahl im Umgang mit invasiven Arten sein sollten. Auch die Konsequenzen für Tierheime und Auffangstationen im Umgang mit Tieren, die die EU als invasiv einstuft, werden erläutert.

Weitere Artikel geben u.a. Tipps für die Unterbringung von Hund, Katze und Kleintier während des Sommerurlaubs und für eine artgerechte Haltung von Wellensittichen.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Aktionstag „Kollege Hund“: Tipps, wie der Hund sich am Arbeitsplatz wohl fühlt

Wer seinen Hund mit ins Büro bringen möchte, kann dies am Aktionstag „Kollege Hund“ des Deutschen Tierschutzbundes am 29. Juni ausprobieren. Der jährlich stattfindende Schnuppertag soll für mehr Akzeptanz von Hunden am Arbeitsplatz werben. Neben dem Einverständnis von Chefs und Kollegen ist dabei auch von entscheidender Bedeutung, dass der Hund mit der Situation gut zu Recht kommt. Der Deutsche Tierschutzbund gibt Tipps, was es zu beachten gibt.

Statt zu Hause auf die Rückkehr von Herrchen oder Frauchen zu warten, genießen es die meisten Hunde, ihre Besitzer überall hin zu begleiten – auch zur Arbeit. Im Rahmen des Aktionstages bietet es sich an, das Miteinander einfach einmal auszuprobieren: Fühlt sich der Hund wohl und sicher? Kommt er mit den Kollegen gut aus? Im besten Fall wird der tierische Kollege auf Zeit dann sogar zum dauerhaften Kollegen – der zudem eine Bereicherung für das ganze Team des Unternehmens sein kann.

Die Arbeit in einem Büro mit wenig Publikumsverkehr eignet sich am ehesten für die Mitnahme eines Hundes – hier kann das Tier auch zur Ruhe kommen. Im Zweifel muss individuell entschieden werden, ob eine „Zusammenarbeit“ Sinn macht. Die Arbeitssituation darf natürlich nie auf Kosten des Tieres gehen. Der Hund sollte Rückzugsmöglichkeiten und einen Platz mit seiner Decke, seinem Napf und seinem Spielzeug haben. Damit der Hund nicht nur ruhig auf seinem Platz liegen muss, sollten die Pausen voll und ganz ihm gewidmet werden.

Tierfreundliche Unternehmen gesucht
Der Deutsche Tierschutzbund und die örtlichen Tierschutzvereine, unterstützt von der Futtermarke Pedigree, suchen tierfreundliche Unternehmen, die am diesjährigen Schnuppertag teilnehmen möchten. Eine Anmeldung für den 29. Juni ist über die Website www.kollege-hund.de möglich. Alle Teilnehmer erhalten ein Aktionspaket mit Tipps für den Aktionstag sowie ein kleines Geschenk für den Kollegen Hund. Mit einer Urkunde zeichnet der Deutsche Tierschutzbund die teilnehmenden Firmen im Anschluss als tierfreundliche Unternehmen aus.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Katzenschutz-Kampagne: Endspurt der Unterschriftensammlung für eine Katzenschutzverordnung

Die Unterschriftensammlung zur Katzenschutz-Kampagne des Deutschen Tierschutzbundes geht in die letzte Runde: Noch bis Mitte Juni können Unterstützer ihre Stimme auf www.tierschutzbund.de/protestieren-katzenschutz abgeben. Die gesammelten Unterschriften will der Verband im Anschluss an die Schirmherrinnen des Parlamentskreises Tierschutz übergeben. Zudem haben die Tierschützer die erfolgreiche Aufkleber-Aktion der Katzenschutz-Kampagne um einen Tür-Aufkleber erweitert.

„Um die unkontrollierte Vermehrung von Straßenkatzen und die alljährliche Schwemme von ungewollten Kätzchen, die in den Tierheimen landen, in den Griff zu bekommen, brauchen wir dringend ein Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsgebot für Freigängerkatzen aus Privathaushalten“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Mehr als 83.000 Menschen haben die Forderung „Katzenschutzverordnung – Jetzt!“ des Deutschen Tierschutzbundes bereits unterzeichnet. Neben Bund, Land und Kommune nimmt der Verband aber auch die Katzenhalter in die Pflicht: „Jeder der einen Kater oder eine weibliche Katze hält, sollte sein Tier kastrieren lassen“, sagt Schröder.

Der Hintergrund: Die bundesweit rund zwei Millionen Straßenkatzen stammen ursprünglich von unkastrierten Freigängern aus Privathaushalten oder ausgesetzten Tieren ab. Viele der Straßentiere leiden unter Krankheiten, Parasiten sowie Mangel- oder Unterernährung. Eine nachhaltige und tierschutzgerechte Methode, um das Leid zu minimieren, ist die Kastration: Tierschutzvereine fangen die Straßenkatzen ein und lassen sie nach einer Erholungszeit in ihrem Revier wieder frei. Die Tiere werden zudem gekennzeichnet und registriert. Die Betreuung der freilebenden Straßenkatzen und die Kastrationskosten übernimmt zumeist allein der karitative Tierschutz – finanziert durch Spenden.

Aufkleber-Aktion der Kampagne erneut erweitert

Die Katzenschutz-Kampagne des Deutschen Tierschutzbundes war im letzten Jahr erfolgreich gestartet. Neben den Katzen-Aufklebern für Fenster und Auto, die bereits von Katzenfreunden tausendfach angefordert wurden, hat der Deutsche Tierschutzbund die Aufkleber-Serie nun um ein Motiv für Türen entwickelt. Die lebensgroßen Katzen auf den Aufklebern sollen die oft versteckt lebenden Straßenkatzen, für die sie stellvertretend stehen, „sichtbar“ machen. Je ein Aufkleber kann kostenfrei per E-Mail angefordert werden.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Der Deutsche Tierschutzbund rät: Tiere vor großer Sommerhitze schützen

Die aktuell hochsommerlichen Temperaturen stellen für viele Tiere eine große Gefahr dar. Im Unterschied zum Menschen können sich die meisten Heimtiere nicht durch Schwitzen über die Haut abkühlen, sondern allein durch Trinken oder Hecheln. Der Deutsche Tierschutzbund rät Tierhaltern daher dazu, die notwendigen Vorsorgemaßnahmen zu treffen: Dabei ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ebenso wichtig wie ein Schattenplatz, an den sich das Tier jederzeit zurückziehen kann. Große Anstrengungen für das Tier sollte man vermeiden und das Gassigehen mit Hunden in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen.

Tierhalter sollten während der Hitze ihre Heimtiere stets im Blick behalten. Keinesfalls dürfen Hunde und andere Tiere alleine im Auto gelassen werden. Ein geöffnetes Schiebedach oder Fenster sorgt in keinem Fall für genügend Abkühlung. Selbst innerhalb weniger Minuten kann das Fahrzeug zur tödlichen Falle werden. Auch bei bewölktem oder schwülem Wetter ohne direkte Sonneneinstrahlung steigt die Temperatur im Inneren rasch auf 50 Grad und mehr an. Wenn die Sonne wandert, steht auch das im Schatten abgestellte Fahrzeug nach kurzer Zeit wieder in der Sonne. Die Folgen der für das Tier unerträglichen Temperaturen sind Überhitzung mit Übelkeit und Kreislaufproblemen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen. Wer bei Hitze auf ein im Auto zurückgelassenes Tier aufmerksam wird, sollte umgehend die Polizei oder Feuerwehr verständigen.

Auch im Käfig oder im Außengehege lebende Tiere dürfen nicht schutzlos der Sonne ausgesetzt werden. Auch hier gilt: Immer prüfen, ob sich ein großer Teil des Geheges den ganzen Tag über im Schatten befindet. Zusätzlich können Schatten spendende Häuschen, kühle Steinplatten oder feuchte Handtücher, die über das Gehege gelegt werden, helfen. Da bei Hitze viel Wasser verdunstet und die Tiere mehr trinken, sollte man dieses regelmäßig kontrollieren. Kaninchen, die die Möglichkeit zum buddeln haben, können sich in den entstandenen Mulden abkühlen; manche Ratten lieben ein Wasserbad in einer flachen Schale.

Hitzeschutz auch für Weidetiere

Auch Tieren auf der Weide macht die Hitze zu schaffen: Pferde, Schafe oder Rinder sollten immer die Möglichkeit haben, sich in den Schatten zurückzuziehen. Zu jeder Zeit muss ausreichend Wasser in der Tränke vorhanden sein. Nicht vergessen werden darf, dass bei Hitze die Futtergrundlage auf der Weide abnimmt und die Tiere so unter Umständen zugefüttert werden müssen.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


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Richtige Hilfe für Jungvögel

Aus dem Nest gefallene, noch federlose Jungvögel sind auf menschliche Hilfe angewiesen. Ihre Versorgung und Aufzucht sollten Tierfreunde jedoch Fachleuten in Wildtierauffangstationen überlassen. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Befiederte Jungvögel, die zwar hilflos wirken können, aber weiterhin mit den Elterntieren in Verbindung stehen, bedürfen dagegen keiner gut gemeinten „Rettung“.

Menschliche Hilfe benötigen vor allem sehr junge Vögel, die kaum oder gar keine Federn haben und hilflos am Boden liegen. Meist handelt es sich hierbei um aus dem Nest gefallene Jungvögel. Wenn möglich, sollte man dann versuchen, die Tiere ins elterliche Nest zurückzusetzen. Dabei darf man die Jungvögel auch berühren: Die Altvögel stören sich nicht am menschlichen Geruch. Ist der Jungvogel verletzt oder ist es nicht möglich, ihn zurück ins Nest zu setzen, sollte man das Tier in Obhut nehmen. Für die vorübergehende Unterbringung des Vogels ist am besten ein Pappkarton geeignet, der – weil die Tiere häufig unterkühlt sind – am besten im Haus untergestellt wird. Wenn Unsicherheit über die richtige Ernährung besteht, sollte man besser keine Fütterungsversuche unternehmen. So sind zum Beispiel im Garten gefangene Insekten für reine Körnerfresser völlig ungeeignet. Wasser sollte dem Jungvogel allerdings immer angeboten und gegebenenfalls an den Schnabelrand geträufelt werden. Sobald möglich, sollten die Tiere dann in eine Auffangstation vermittelt werden. Das Tierschutzzentrum des Deutschen Tierschutzbundes in Weidefeld ist eine der vielen Stationen, die – neben anderen Wildtieren – auch Wildvögel aufnimmt, medizinisch versorgt und, wenn möglich, auf die Auswilderung vorbereitet.

Eingreifen bei Ästlingen und Nestflüchtern meist nicht notwendig

Die Jungen der meisten Singvögel, wie Amseln, Meisen, Finken oder Rabenvögel, verlassen ebenso wie Tauben und Greifvögel, ihr Nest bereits, bevor sie voll flugfähig sind. Als sogenannte Ästlinge warten sie im Geäst oder an anderen geschützten Orten auf die Rückkehr der Elterntiere, die sie weiterhin füttern. Diese Tiere benötigen grundsätzlich keine Hilfe, es sei denn, sie sind offensichtlich verletzt. Dasselbe gilt für Nestflüchter, wie junge Enten, Gänse oder Rallen, die bereits mit einem dichten Dunengefieder zur Welt kommen. Sie sind in der Lage ihr Nest ein bis zwei Tage nach dem Schlüpfen zu verlassen. Eine Ausnahme unter den Nesthockern bilden jedoch Alpen- und Mauersegler. Die Alttiere verbringen ihr gesamtes Leben in der Luft und suchen nur zum Brüten Unterschlupf in hoch gelegenen Mauerspalten. Da die Elterntiere nicht vom Boden starten können und daher dort auch nicht landen, bleiben aus dem Nest gefallene Jungtiere unversorgt. Sie sollten umgehend an Fachleute übermittelt werden.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


„EndPigPain“: Start der europaweiten Kampagne gegen das Leiden der Schweine in der Landwirtschaft

Der Deutsche Tierschutzbund startet heute zusammen mit seiner europäischen Tierschutz-Dachorganisation, der Eurogroup for Animals, die Kampagne „EndPigPain“. Ziel der gemeinsamen Kampagne ist es, auf tierschutzrelevante Probleme in der landwirtschaftlichen Schweinehaltung aufmerksam zu machen. Um das Leiden der Schweine zu beenden, ruft der Deutsche Tierschutzbund dazu auf, die Petition zur Kampagne auf www.tierschutzbund.de/endpigpain zu unterstützen.

„Die konventionelle Schweinehaltung ist auch in Deutschland mit vielen Tierschutzproblemen verbunden“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Ferkeln werden routinemäßig die Schwänze kupiert und die Zähne abgeschliffen, männliche Ferkel dürfen noch bis 2019 ohne Betäubung kastriert werden, Sauen leben einen Großteil ihres Lebens eingepfercht in Kastenständen. Das Leid der Schweine muss endlich ein Ende haben. Die Tiere dürfen nicht länger ihren Haltungssystemen angepasst werden, sondern die Haltung muss sich an den Bedürfnissen der Tiere orientieren. Hier ist die Politik als Gesetzgeber gefragt, um mehr Tierschutz schnellstmöglich zu realisieren, auch durch gezielte Subventionierung von tiergerechten Stallsystemen.“

Die Kampagne „EndPigPain“, an der sich verschiedene europäische Tierschutzorganisationen beteiligen, will die Öffentlichkeit für die Eingriffe am Schwein und das damit verbundene Leid der Tiere sensibilisieren. Der Deutsche Tierschutzbund widmet sich zusätzlich einer weiteren, hoch tierschutzrelevanten Problematik: der Haltung von Sauen im Kastenstand. An die Politik selbst stellen die Tierschützer auf nationaler und europäischer Ebene die gezielte Forderung, den Ausstieg aus Manipulationen am Schwein und der Fixierung von Sauen gesetzlich einzuleiten. Unterschriften, die der Verband für die Petition zum Ende des Schweineleids sammelt, werden die Tierschützer an den Bundeslandwirtschaftsminister überreichen. Der Deutsche Tierschutzbund hat sich mit seinen Forderungen zur Beendigung des Schweineleids auch bereits in einem Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gewandt.

Hintergrund:

Schwänze kupieren und Zähne schleifen
Das Kupieren der Ringelschwänze und das Abschleifen der Eckzähne zählen in Deutschland zu den Eingriffen am Schwein, die routinemäßig im frühen Ferkelalter durchgeführt werden. Dabei sind beide Eingriffe durch die europäische Gesetzgebung seit Langem verboten. Die Tierschützer fordern von der Bundesregierung daher einen entsprechenden Ausstiegsplan. Zudem muss sie die gesetzlichen Voraussetzungen schaffen, damit das Halten von Schweinen mit ungekürzten Schwänzen und Zähnen keine tierschutzrelevanten Folgen hat: Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung sollte dahingehend geändert werden, dass die vorherrschenden Warmställe mit Vollspaltenböden, in denen sich das Schwanzbeißen unter den Tieren nicht in den Griff bekommen lässt, nicht mehr gebaut werden dürfen. Neu- und Umbauten sollten eine tiergerechte Schweinehaltung mit ausreichend Platz, geeigneter Beschäftigung durch eingestreute Liege- und Wühlbereiche sowie Außenklimakontakt ermöglichen.

Betäubungslose Ferkelkastration
Die Kastration männlicher Ferkel stellt einen weiteren tierschutzrelevanten Eingriff dar, der große Schmerzen verursacht. Ab 2019 darf der Eingriff nur noch unter Betäubung durchgeführt werden – ein Erfolg für den Tierschutz. Ausdrücklich inakzeptabel wäre aus Tierschutzsicht jedoch die Lokalanästhesie, wie sie die Branche fordert. Verschiedene Studien belegen, dass diese Methode zusätzliche Schmerzen und Stress verursacht und keine ausreichende Schmerzausschaltung während der Kastration bewirkt. Als tierschutzkonforme und praktikable Methoden empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund die Ebermast, die Impfung gegen Ebergeruch und die Kastration unter Vollnarkose mit Schmerzmedikation.

Sauenhaltung im Kastenstand
Ein weiterer Problembereich der Schweinehaltung, der dringenden Handlungsbedarf erfordert, ist die Haltung von Sauen in Kastenständen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte Ende letzten Jahres klar gemacht, dass die gängige Kastenstandhaltung als rechtswidrig einzustufen ist. Gesetzesänderungen sind dringend notwendig, um die rechts- und tierschutzwidrige Haltung der Sauen zu beenden. Die Tierschützer fordern eine zeitnahe Umsetzung, sowohl für den Deckbereich, als auch für den Abferkelbereich. Eine tiergerechte Sauenhaltung sollte gesetzlich so ausgestaltet sein, dass eine Fixierung auf das aus Tierschutzsicht absolut notwendige Maß beschränkt wird – etwa kurzzeitig für tiermedizinische Behandlungen und nicht im Routinefall.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Große Koalition will Pelztierhaltung neu regeln: Tierschutzverbände kritisieren fehlendes Verbot und Hintertüren für noch existierende Betriebe

Die Tierschutzorganisationen Animal Public, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Bundesverband Tierschutz, Deutscher Tierschutzbund, VIER PFOTEN, Pro Wildlife und PETA fordern in einem gemeinsamen Brief an die Bundestagsfraktionen ein striktes Verbot der Pelztierhaltung in Deutschland. Die Große Koalition hat am Donnerstag einen Gesetzesentwurf zur Regelung der Pelztierhaltung in den Bundestag eingebracht (BT-Drucksache 18/12085). Anders als vom Bundesrat, der Mehrheit der Deutschen und Tierschutzverbänden gefordert, sieht der Antrag kein generelles Verbot vor. Es sollen lediglich die Anforderungen aus der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für Pelztiere in Form eines Verbotes mit Erlaubnisvorbehalt in das Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetz überführt werden. Die Pelztierhaltung würde somit nicht grundsätzlich verboten; Pelztierhalter könnten neue Farmen eröffnen, solange sie die Haltungsbedingungen erfüllen. Den sechs verbliebenen Pelzfarmen soll zudem eine Übergangsfrist von fünf Jahren genehmigt werden – aus Tierschutzsicht ein beschämendes Ergebnis.

„Wir sind enttäuscht, dass die Regierungskoalition nicht dem Bundesratsentschluss gefolgt ist und so verpasst hat, mit einem strikten Verbot der Pelztierhaltung ein europaweites Signal zu setzen“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Die weichgespülte Lösung der Regierung schreibt jetzt nur das gesetzlich fest, was ohnehin schon seit langem in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung verpflichtend festgehalten war. Dass für bestehende Farmen noch eine zusätzliche Übergangsfrist von fünf Jahren eingeräumt wird, bleibt mehr als unverständlich. Das Staatsziel Tierschutz und unser Tierschutzgesetz hätten ausreichend Grundlage geboten, das sinnlose Töten von Tieren für Luxusgüter zu untersagen.“

Bereits im Juli 2015 beschloss der Bundesrat mehrheitlich einen Gesetzentwurf für ein Pelzfarmverbot (BR-Drs. 217/15), um die Tötung von Tieren für modische Luxusgüter gesetzlich zu unterbinden. Auch das Bundeskabinett stimmte dem Vorhaben im August zu (BT-Drs. 18/5866) und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) gab im November 2015 bekannt, ein Verbot zu unterstützen.

Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK aus dem Jahr 2016 befürworten 79,8 Prozent der Deutschen ein Verbot von Pelzfarmen durch den Bundestag. Aktuell sind in Deutschland noch sechs Nerzfarmen in Betrieb. Entgegen den staatlichen Vorgaben in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung werden dort seit über fünf Jahren zehntausende Nerze in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Die Pelzfarmer weigern sich seit 2016, den Tieren zusätzlich festen Boden, Schwimm- oder Klettermöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Die neuen Haltungsanforderungen für Nerze auf deutschen Pelzfarmen sind jedoch mit einem Quadratmeter Käfigfläche pro Tier weiterhin nicht tiergerecht. In deutschen Zoos sind mindestens acht Quadratmeter vorgeschrieben.

Nerze lieben es, zu schwimmen und leben meist in der Nähe von Gewässern. Sie können mit nur einem Atemzug 15 Meter tief tauchen. In freier Wildbahn verteidigen die Wildtiere ihr Revier sehr intensiv und sind absolute Einzelgänger.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Tierschutz: Städtetag soll Kommunen gegen Zirkusse mit Wildtieren unterstützen

  • Tierschutz: Städtetag soll Kommunen gegen Zirkusse mit Wildtieren unterstützen.
  • Bundeseinheitliches Verbot gefordert

Sechs Tierschutzvereine bzw. Stiftungen fordern den Deutschen Städtetag und den Deutschen Städte- und Gemeindebund dazu auf, Kommunen zu unterstützen, die Zirkusse mit Wildtieren verbieten wollen. Die sechs Unterzeichner, animal public, der Bund gegen Missbrauch der Tiere, der Deutsche Tierschutzbund, PETA, Pro Wildlife und VIER PFOTEN, haben sich mit dieser Botschaft an die kommunalen Spitzenverbände gewandt. Die Tierschützer weisen in einem gemeinsamen Schreiben darauf hin, dass auch ein im März 2017 vom Oberverwaltungsgericht Lüneburg gefälltes Urteil die Kommunen nicht daran hindert, die Platzvergabe an Wildtier-Zirkusse generell zu unterbinden. Aus Sicht der Tierschützer ist darüber hinaus ein bundesweites Wildtierverbot im Zirkus dringend nötig, um Rechtsunsicherheiten künftig zu vermeiden.

Öffentliche Sicherheit gefährdet

Mehrere Rechtsexperten bestätigen, dass Kommunen weiterhin das Recht haben, ihre Platzvergabe an reisende Zirkusunternehmen davon abhängig zu machen, ob die Zirkusse bestimmte Wildtiere mit sich führen. Die Gutachter empfehlen, neben tierschutzrechtlichen Erwägungen überwiegend auch andere wichtige Gründe für ihre Entscheidung heranzuziehen, die in der Zuständigkeit der Kommune liegen, etwa die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit. Immer wieder brechen Tiere aus den mobilen, unzureichend gesicherten Zirkus-Stallungen aus und können dann zur Gefahr für Menschen und Straßenverkehr werden. Mit einer Neuregelung der Platzvergabe kämen die Städte und Gemeinden gleichzeitig dem Wunsch der großen Mehrheit der Bürger nach mehr Tierschutz nach.

Tierschutz nicht gewährleistet

Bisher empfiehlt der Deutsche Städte- und Gemeindebund den Kommunen, Zirkusbetrieben mit Wildtieren die Nutzung kommunaler Flächen nicht grundsätzlich zu untersagen. Stattdessen sollten die Kommunen auf Basis des Ordnungsrechts und des Tierschutzgesetzes im Einzelfall entscheiden. Dabei übersieht der Dachverband jedoch, dass das Mitführen bestimmter Wildtierarten systemimmanente Probleme verursacht. Zudem stellt eine Einzelfallprüfung die Kommunen vor eine teils unlösbare Aufgabe. „Anstatt die Problemlösung einseitig auf die Kommunen abzuschieben, sollten der Deutsche Städte- und Gemeindebund und der Deutsche Städtetag die Kommunen unterstützen, die der unzeitgemäßen Wildtierhaltung im Zirkus keinen Raum mehr geben wollen“, sagt Denise Schmidt, Kampagnenleiterin Deutschland bei VIER PFOTEN. „Viele Kommunen wollen trotz der uneinheitlichen Rechtsprechung an ihren bestehenden Verboten festhalten oder einen entsprechenden Beschluss fassen.“

Forderung nach bundeseinheitlichem Verbot

Obwohl viele Kommunen mit gutem Beispiel vorangehen, braucht es aus Sicht der Tierschützer eine bundeseinheitliche Regelung. „Die Parteien dürfen ein bundesweites Wildtierverbot in Zirkussen nicht aus dem Blick verlieren – gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Wahlkampf“, fordert Dr. Henriette Mackensen, Fachreferentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. Der Bundesrat hatte sich im März 2016 bereits zum dritten Mal dafür ausgesprochen, dass zumindest Affen, Großbären, Elefanten, Nashörner, Flusspferde und Giraffen nicht in Zirkussen gehalten werden sollten. „Die Bundesregierung ignoriert diesen Entschluss augenscheinlich und hat sich dazu bis heute nicht weiter geäußert“, so Mackensen.

Haltung und Dressur im Zirkus nicht tiergerecht

Die Einschränkungen, denen die Tiere im Zirkus ausgesetzt sind, sind gravierend. Sie leben ständig unter unzureichenden Transportbedingungen, für ihre Haltung gibt es keine konkreten rechtlichen Vorgaben. Die nicht rechtsverbindlichen „Zirkusleitlinien“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums stellen nur minimalste Anforderungen und selbst diese können in einem reisenden Unternehmen nicht erfüllt und bei ständigem Wechsel des zuständigen Veterinäramts auch schwer durchgesetzt werden. Laut einer Kleinen Anfrage im Bundestag wurden im Jahr 2011 bei etwa der Hälfte der durchgeführten Kontrollen in Zirkusbetrieben Beanstandungen an der Tierhaltung festgestellt. Auch die Dressur von Tieren im Zirkus beruht in vielen Fällen auf Zwang und Gewalt und keineswegs auf einem engen Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier, wie von Zirkussen und ihren Befürwortern behauptet wird.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Pressemeldung

Deutscher Tierschutzbund setzt Katzenschutz-Kampagne fort

  • Maikätzchen sorgen für volle Tierheime
  • Nachhaltiger Katzenschutz nur durch Kastration

Der Deutsche Tierschutzbund setzt seine Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“ zum Schutz von Katzen fort. Grund dafür ist auch, dass in den Tierheimen im Frühjahr mit einer vermehrten Aufnahme von Katzenkindern, den „Maikätzchen“, zu rechnen ist. Ursache der alljährlichen Katzenschwemme sind unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten und frei lebende Katzen, die sich unkontrolliert fortpflanzen. Die Tierschützer appellieren daher an alle Katzenhalter, ihre Tiere kastrieren und zur Identifizierung ebenfalls kennzeichnen und registrieren zu lassen. Gleichzeitig nimmt der Verband aber auch die Politik in die Pflicht.

„Katzenbesitzer sollten verantwortungsvoll handeln und ihre Tiere, egal ob weibliche Katze oder Kater, kastrieren lassen, um ein weiteres Populationswachstum zu verhindern“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Dazu braucht es dringend ein Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsgebot für Freigängerkatzen aus Privathaushalten. Bund, Land und Kommune sind zudem in der Pflicht, die Tierschutzvereine auch finanziell bei Kastrationsaktionen zu unterstützen.“

„Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“

Geschätzte zwei Millionen Straßenkatzen gibt es bundesweit. Sie stammen ursprünglich von unkastrierten Freigängern aus Privathaushalten oder ausgesetzten Tieren ab. Als domestizierte Heimtiere sind sie auf menschliche Zuwendung angewiesen. Viele der Straßentiere leiden unter Krankheiten, Parasiten sowie Mangel- oder Unterernährung. Eine nachhaltige und tierschutzgerechte Methode, um ihre Zahl in den Griff zu bekommen und das Leid zu minimieren, ist die Kastration – ein Routineeingriff. Tierschutzvereine fangen die Straßenkatzen dazu ein und lassen sie nach einer Erholungszeit in ihrem Revier wieder frei. Die Tiere werden zudem gekennzeichnet und registriert.

Kampagne läuft erfolgreich

Die Katzenschutz-Kampagne des Deutschen Tierschutzbundes war im letzten Jahr erfolgreich gestartet. Mehr als 20.000 Katzen-Fensteraufkleber, die von Katzenfreunden angefordert wurden, machen die oft versteckt lebenden Straßenkatzen, für die sie stellvertretend stehen, bereits „sichtbar“. Neu entwickelt hat der Verband daher auch einen Aufkleber für das Auto. Ebenso hat der Deutsche Tierschutzbund eine Petition für eine Tierschutz-Katzenverordnung gestartet, die bereits von rund 65.000 Menschen unterstützt wird. Neu ist auch eine Mitmachaktion, die zum Bau von Schlafboxen für Straßenkatzen anleitet.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Pressemeldung

Zehn Jahre Aktionstag „Kollege Hund“

Der Deutsche Tierschutzbund und die örtlichen Tierschutzvereine rufen am 29. Juni zum zehnten Mal zum Aktionstag „Kollege Hund“ auf. Der Tag dient dazu, den Büroalltag mit dem eigenen Hund auszutesten. Hintergrund der Aktion ist, dass sich viele Menschen aufgrund ihrer beruflichen Situation scheuen, einen Hund bei sich aufzunehmen. Der Deutsche Tierschutzbund will zeigen, wie gut sich Hund und Beruf vereinbaren lassen und so Hunden aus dem Tierheim eine Chance bieten. Unterstützt wird die Aktion von der Futtermarke Pedigree.

„In den letzten zehn Jahren haben jedes Jahr rund tausend Unternehmen den Versuch mit tierischen Kollegen gewagt. In vielen Fällen hat der Aktionstag sogar dafür gesorgt, dass Hunde nun dauerhaft mit ins Büro dürfen. Ein Umdenken – speziell bei den Unternehmen – ist natürlich auch eine große Chance für die vielen Hunde im Tierheim“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Mehr als 20.000 Hunde warten in den dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheimen auf ein neues Zuhause.

Tierfreundliche Unternehmen gesucht
Der Deutsche Tierschutzbund und die örtlichen Tierschutzvereine suchen auch in diesem Jahr wieder tierfreundliche Unternehmen in Deutschland, die am Schnuppertag teilnehmen möchten. In den letzten zehn Jahren beteiligten sich Firmen aus den verschiedensten Branchen: Anwaltskanzleien, Ingenieur- und Architekturbüros, Verlagshäuser und Radiosender, Reise- und Versicherungsbüros, Einrichtungen der Jugendhilfe und Altenpflege und viele mehr. „Wir freuen uns über jeden Hundebesitzer, der mit seinem Hund teilnehmen möchte und dazu an seinem Arbeitsplatz anregt“, sagt Schröder.

Voraussetzung für die Mitnahme eines Hundes ist dabei natürlich immer, dass sowohl die Chefs als auch alle direkten Kollegen einverstanden sind. Mitarbeiter, die selbst keinen Hund besitzen, können dann ihre Liebe zum Vierbeiner entdecken und Berührungsängste abbauen. Genauso wie die menschlichen Kollegen sollte sich natürlich auch der Hund am Bürotag wohl und nicht gestresst fühlen. Dann kann der tierische Schnuppertag für beide Seiten zum Erfolg werden und dem treusten Freund des Menschen zu einer größeren Akzeptanz auch im täglichen Arbeitsbetrieb verhelfen.

Wer sich und seine Firma für den 29. Juni anmelden möchte, kann sich unter www.kollege-hund.de das Anmeldeformular herunterladen. Alle teilnehmenden Firmen erhalten im Anschluss an den Aktionstag eine Urkunde, die sie als tierfreundliches Unternehmen auszeichnet.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


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Ostern besser ohne Kaninchen

Da Mastkaninchen nach wie vor meist unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten werden, rät der Deutsche Tierschutzbund vom Verzehr von Kaninchenfleisch ab. Etwa 30 Millionen Kaninchen werden jedes Jahr in Deutschland gegessen – zu Ostern ist die Nachfrage besonders groß. Ebenfalls beliebt sind Kaninchen als Ostergeschenk. In Baumärkten und Zoohandlungen, im Internet oder auf Kleintiermärkten werden sie für wenig Geld angeboten. Von unüberlegten Geschenken sollte man jedoch absehen.

„In der Kaninchenmast werden noch nicht einmal die grundlegenden Bedürfnisse der Tiere gestillt“, erklärt Dr. Esther Müller, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft beim Deutschen Tierschutzbund. „Die Kaninchen leben zusammengepfercht in Gitterkäfigen in schlecht belüfteten Hallen. Mit der Idylle vom hoppelnden Kaninchen auf der grünen Wiese hat dies nichts zu tun.“ Die Käfighaltung führt bei den Tieren zu Pfotenverletzungen und Pfotengeschwüren. Hinzu kommen Verhaltensstörungen, wie Aggressivität oder Stereotypien, die durch das mangelnde Platzangebot und nicht ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten hervorgerufen werden. Zudem schwere Verdauungsstörungen als Folge des völlig ungeeigneten Futters. Die 2014 in Kraft getretene Kaninchenverordnung brachte keine weitreichenden Verbesserungen: Nach wie vor ist die Käfighaltung ohne Freilauf gang und gäbe. „Vegane oder vegetarische Osterspeisen sind da die bessere Alternative und der direkteste Weg zu mehr Tierschutz“, sagt Müller. Wer dennoch Kaninchenfleisch kaufen möchte, sollte Fleisch im Biomarkt oder von privaten Erzeugern kaufen, die eine artgerechte Haltung und Fütterung sowie kurze Transportwege zum Schlachter vorweisen können.

Als Geschenk für Kinder ungeeignet

Gerade zu Ostern sind Kaninchen auch als Geschenk für die Kleinsten beliebt. Neben Hasen aus Stoff und Schokolade landen viele echte Kaninchen in den Osternestern – günstig erworben und mit dem Vorurteil, die Tiere seien unproblematisch und einfach zu halten. Dabei sind Kaninchen als Heimtier für Kinder denkbar ungeeignet, denn ständiges Hochheben, Streicheln und Knuddeln bedeuten Stress für die Tiere. Zudem unterschätzen viele, dass Kaninchen zehn Jahre und älter werden und es mit einem kleinen Käfig im Kinder- oder Wohnzimmer nicht getan ist. Die Tiere brauchen viel Auslauf und müssen als soziale Tiere mindestens zu zweit gehalten werden. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt daher, sich vorab gründlich über die Bedürfnisse von Kaninchen zu informieren und sich nicht zu Spontankäufen verleiten zu lassen. Sollte nach gründlicher Überlegung die Entscheidung für Kaninchen als neue Heimtiere gefallen sein, empfiehlt sich ein Gang ins Tierheim, hier warten tausende auf ein neues Zuhause.

Quelle: Deutscher Teirschutzbund e. V. – Bonn


Osterfeuer birgt tödliche Gefahr für Tiere

Während der Ostertage werden die traditionellen Osterfeuer wieder vielen heimischen Wildtieren zum Verhängnis. Insbesondere Kleintiere, die das aufgeschichtete Reisig als Unterschlupf nutzen, fallen den Flammen zum Opfer, wenn die Feuer zur Begrüßung des Frühlings entzündet werden. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt daher, auf die Tradition zu verzichten oder entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.

Liegen die Brennguthaufen bereits mehrere Wochen auf derselben Stelle, ist die Gefahr groß, dass sich bereits Tiere darin verkrochen haben. Damit die Ostertradition nicht zur tödlichen Falle wird, sollte man das Brennmaterial erst kurz vorher auf- und unbedingt kurz vor dem Abbrennen noch einmal umschichten. Es reicht keinesfalls aus, nur am Brennmaterial zu rütteln, um die Tiere zu vertreiben, da sich viele aus Angst völlig ruhig verhalten, anstatt die Flucht nach vorne anzutreten. Wer beim Umschichten gar auf brütende Vögel oder seltene Tierarten stößt, sollte von der Verbrennung tunlichst gänzlich absehen.

Lebensraum statt Feuerfalle
Für viele Wildtiere bieten die aufgeschichteten Reisighaufen einen idealen Lebensraum. Kleintiere, wie Igel, Kröten oder Mäuse, nutzen die Haufen als sicheres Versteck und Wohnraum. Heckenbrüter, wie Amsel, Rotkehlchen oder Zaunkönig, deren Brutzeit mitunter bereits im März beginnt, finden hier eine geeignete Kinderstube. Viele der in den Osterfeuern getöteten Tiere sind vor allem im eigenen Garten wichtige Helfer bei der Vertilgung unerwünschter Insekten. Zusätzlich sind sie ein notwendiger Faktor zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts. Wer daher ganz auf das Osterfeuer verzichten kann, hat stattdessen die Möglichkeit, mit den Reisighaufen ganzjährige Lebensräume für die heimische Tierwelt zu schaffen.

Die alljährlichen Osterfeuer gehen auf einen heidnischen Brauch zurück, bei dem die Menschen den Wechsel von Winter auf Frühling feiern. Die Feuer werden, je nach Region, am Karsamstag, am Abend des Ostersonntags oder am Morgen des Ostermontags entzündet.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Ostereier: auf die Herkunft achten

Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, zu Ostern auf Eier aus artgerechter Haltung zurückzugreifen, etwa auf Bioeier oder Eier mit dem Label „Für Mehr Tierschutz“. Aber auch bei verarbeiteten Eiern sollten Verbraucher genauer hinsehen, denn der Hersteller muss dort keine Angabe zur Haltungsform machen. Noch immer leben 3,5 Millionen Legehennen in Deutschland in sogenannten Kleingruppen-Käfigen, außerdem werden Käfigeier aus dem Ausland importiert.

In diesem Jahr lebten in Deutschland erstmals mehr Hennen in Bio- als in Käfighaltung – ein Erfolg für den Tierschutz. Doch neun Prozent der in Deutschland produzierten Eier stammen nach wie vor aus der Kleingruppen-Käfighaltung, die erst ab 2025 gesetzlich verboten ist. Die Eier finden sich vor allem in Ei-enthaltenden Produkten – in Eierlikör, Nudeln, Backmischungen, Kuchen oder Fertigprodukten. Eine Kennzeichnung nach Haltungsform ist hier nicht verpflichtend. Bei gefärbten, hart gekochten Ostereiern haben viele Handelsunternehmen bereits auf den Druck der Tierschützer und auf den Wunsch vieler Verbraucher reagiert und machen freiwillig eine Angabe zur Haltungsform – der Großteil der bunten Eier stammt heute aus Bodenhaltung. Der Deutsche Tierschutzbund fordert für verarbeitete Eier jedoch eine verpflichtende Kennzeichnung. Bis dahin sollten Verbraucher auf nicht gekennzeichnete Produkte besser verzichten. Denn: Steht nichts Gegenteiliges auf der Verpackung, so handelt es sich meist um Käfigeier.

Frische Käfigeier sind aus den Regalen verschwunden
Seit Einführung der Kennzeichnungspflicht für frische Schaleneier sind Käfigeier mit der Ziffer „3“ beim Verbraucher durchgefallen und nicht mehr erhältlich. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, bei frischen Eiern eher solche aus Freiland- (Ziffer „1“) als aus Bodenhaltung (Ziffer „2“) zu kaufen. Höhere Haltungsstandards haben Eier aus Biohaltung (Ziffer „0“). Auch das Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes garantiert bessere Bedingungen: Die Hennen haben sowohl in der Einstiegs- als auch in der Premiumstufe des Labels mehr Platz und mehr Beschäftigung als in der konventionellen Boden- bzw. Freilandhaltung.

Beim österlichen Kochen und Backen können Verbraucher auch auf pflanzliche Ei-Alternativen, wie Sojamehl, reife Bananen, Apfelmus, Tomatenmark oder Seidentofu, zurückgreifen. Anregung gibt der Deutsche Tierschutzbund aktuell in seinem Mitgliedermagazin DU UND DAS TIER – mit einem Backrezept für ein veganes Osterlamm.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Heimtierschutzverordnung: Deutscher Tierschutzbund legt Entwurf vor

Der Deutsche Tierschutzbund hat einen Entwurf für eine Heimtierschutzverordnung erarbeitet, mit dem der Verband heute an die Öffentlichkeit geht. Eine entsprechende Verordnung könnte die Haltung, Kennzeichnung, Registrierung, Zucht und den Handel mit Heimtieren wirksam und umfassend einheitlich regeln. Bisher gibt es außer dem Tierschutzgesetz und einer Verordnung für Hunde keine gesetzlich verbindlichen Regelungen zur Heimtierhaltung.

„Anders als zum Beispiel in der Schweiz oder Österreich fehlt es in Deutschland nach wie vor an Regelungen zum Schutz der Heimtiere“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Dies hat zur Folge, dass quasi jedermann nach Gutdünken ein beliebiges Tier halten oder mit einer Tierart züchten kann. Auch zum Handel mit Heimtieren gibt es kaum Vorgaben. Mit unserem Vorschlag für eine Heimtierschutzverordnung geben wir der Politik einen Entwurf an die Hand, dessen Umsetzung bereits vorhandene Rechtsvorschriften ergänzen und konkretisieren sowie vorhandene Gesetzeslücken schließen könnte.“ Der Deutsche Tierschutzbund wird seinen Entwurf an das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und die Fraktionen senden und sie auffordern, aktiv zu werden.

Eine Heimtierschutzverordnung könnte zunächst für die üblicherweise in Privathaushalten gehaltenen Heimtiere, also Hunde, Katzen und Kleinsäuger, gelten. In einem zweiten Schritt könnten Tierarten ergänzt werden, für welche eine Eignung zur Haltung als Heimtier wissenschaftlich nachgewiesen wurde – aus Tierschutzsicht, aber auch aus Arten- und Naturschutzsicht sowie aus Gründen der öffentlichen Sicherheit.

Regelungen zum tierschutzgerechten Umgang 

Da viele Fehler in der Heimtierhaltung vor allem auf Unwissenheit beruhen, sieht der Entwurf vor, dass Tierhalter die notwendige Sachkunde nachweisen müssen. Konkrete Vorgaben, die zur Haltung von Katzen und kleinen Heimtieren bislang fehlen, werden im Entwurf des Deutschen Tierschutzbundes ebenfalls festgelegt. So sollten beispielsweise soziale Tierarten, wie Kaninchen oder Meerschweinchen, nicht allein gehalten werden. Auch die Zucht und den Handel regelt der Verordnungsentwurf. So konkretisiert er zum Beispiel den „Qualzuchtparagraphen“ des Tierschutzgesetzes, indem er tierschutzwidrige und daher nicht zulässige Züchtungen, wie Haarlosigkeit oder Kurznasigkeit, anführt. Heimtiere auf Parkplätzen oder auf Märkten unter freiem Himmel zu verkaufen, verbietet der Entwurf. Um Tiere und Halter einander besser zuordnen zu können, sind Hunde und Katzen mittels eines Transponders zu kennzeichnen und in einer dafür vorgesehenen Datenbank zu registrieren.

Entwurf Heimtierschutzverordnung

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Start der Krötenwanderung: Deutscher Tierschutzbund ruft zu Vorsicht und Mithilfe auf

Kröten, aber auch andere Amphibien, haben sich teilweise bereits auf Wanderschaft begeben. Der Deutsche Tierschutzbund bittet Auto- und Motorradfahrer um Vorsicht. Auf ihrem Weg zum Laichplatz überqueren Kröten oftmals Landstraßen und werden so leicht Opfer des Verkehrs. Damit die Tiere eine Chance haben, sollte man vor allem in der Dämmerung und nachts auf Strecken mit Amphibienwanderungen nicht schneller als Tempo 30 fahren, rät der Deutsche Tierschutzbund.

Millionen Amphibien – Kröten, Frösche und Molche – verlassen ihre Winterquartiere bei steigenden Temperaturen. Meist zeitgleich starten sie ihre Wanderung, um ihre gewohnten Gebiete zum Ablaichen aufzusuchen. Für ein paar Wochen kommt es dann zu sogenannten Massenwanderungen. Meist sind die Tiere in verregneten und frostfreien Nächten unterwegs, in der Regel ab Einbruch der Dämmerung und bis circa Mitternacht.

Straße wird zum Verhängnis

Das immer dichter werdende Straßennetz bedeutend Lebensgefahr für die wandernden Tiere. In hohem Maße betroffen sind Frösche und Kröten, insbesondere Erdkröten. Auch wenn die Tiere nicht direkt überfahren werden, kann sie der Strömungsdruck der Fahrzeuge töten: Dieser bringt die Blutgefäße der Tiere zum Platzen. Daher ist es besonders wichtig, beim Auto- oder Motorradfahren die Geschwindigkeit zu reduzieren, wenn Amphibien auf Wanderschaft sind.

Tierschützer bei Krötenwanderungen im Einsatz

Während vereinzelt auf Massenwanderungen von Kröten mit der Sperrung besonders betroffener Straßen oder der Errichtung von Krötentunneln oder –brücken reagiert wird, sind andernorts Tierschützer im Einsatz. Den vielen ehrenamtlichen Tierfreunden verdanken hunderttausende Amphibien ihr Weiterleben und die Chance, für Nachwuchs zu sorgen. Diesen wichtigen Beitrag zum Artenschutz kann jeder leisten. Interessierte können sich beispielsweise beim örtlichen Tier- oder Naturschutzverein melden, um beim Errichten von Krötenzäunen und der Kontrolle von Zäunen und Auffangeimern zu helfen.

Aber auch als Gartenbesitzer kann man Schutzquartiere für Amphibien schaffen – in Form von Komposthaufen, Steinhügeln oder Altholzhaufen, in denen sich die Tiere gern verkriechen. Ein kleiner Tümpel im Garten bietet Lurchen Laichmöglichkeiten. Keller und Kellerschächte sollten Tierfreunde mit einem Schutzgitter abdichten oder sie regelmäßig auf gefangene Amphibien kontrollieren.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Nach Unfällen mit Pferden bei Karnevalsumzügen in Köln und Bonn: Deutscher Tierschutzbund fordert Tierverbot auf Karnevalsumzügen und konsequente Aufklärung

Im Kölner Karnevalsumzug brach ein Pferd zusammen. Im Bonner Umzug gingen Kutschpferde durch und verletzten neun Menschen. Der Deutsche Tierschutzbund hofft, dass die Menschen und die Pferde die Unfälle gut überstehen. Zugleich aber sieht der Verband sich in seiner Kritik an Pferden in Karnevalsumzügen bestätigt. Die Mitnahme der Tiere ist ein unkalkulierbares Risiko für Mensch und Tier.
Trotz Auflagen und Kontrollen kam es gestern zu den tragischen Zwischenfällen in Köln und Bonn. Mit Blick auf die noch ausstehenden „Veedelszüge“ und besonders mit Blick auf die Karnevalssession 2018 erneuert der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einem Pferdeverbot für Karnevalsumzüge. Gleichzeitig fordert der Verband die zuständigen Behörden auf, die beiden Vorfälle konsequent und öffentlich zu untersuchen und mögliche Verstöße gegen Auflagen konsequent zu ahnden.

„Für Millionen Menschen ist der Straßenkarneval ein großer Spaß. Das soll es auch bleiben, das geht aber eben auch ohne Tiere. Für die Pferde ist es purer Stress und damit verbunden bleibt immer ein unkalkulierbares Risiko für Mensch und Tier. Die Verantwortlichen im Karneval wären gut beraten, jetzt umzudenken und ein Pferdeverbot auszusprechen. Diese Vorfälle scheinen nach bisherigem Sachstand noch glimpflich verlaufen zu sein, aber das Risiko, dass Karnevalisten und Tiere noch schwerer zu Schaden kommen, das sollte keiner eingehen“, so Marius Tünte, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes.

Pferde sind in Karnevalsumzügen nervlich stark strapaziert, sie sind Fluchttiere und sehr schreckhaft. Laute Musik, Tröten und Gegröle tuen ihr übriges. Auch für den Menschen besteht eine nicht zu unterschätzende Gefahr: Das Risiko, dass Pferde nervös werden und auf den oft engen Wegen die Jecken am Straßenrand verletzen, ist hoch. Hinzu kommt, dass die Tiere in unnatürlichem Tempo oft stundenlang auf Asphalt gehen müssen.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


Deutscher Tierschutzbund rät: Närrisches Treiben besser ohne tierische Begleitung

Bei Karnevalsumzügen und -sitzungen sollten Hundehalter ihren Vierbeiner besser zu Hause lassen. Das rät der Deutsche Tierschutzbund. Auf den Lärm und dicht gedrängte Menschen reagieren viele Hunde mit Stress oder Angst. Auch Pferde, die in Umzügen mitlaufen, hält der Deutsche Tierschutzbund aus denselben Gründen für bedenklich. Da Kostümierungen Tiere unter anderem negativ beeinflussen können und ein Verletzungsrisiko bergen, sollte man auf diese besser verzichten. In Sachen Karnevalsschminke empfehlen die Tierschützer, zu Produkten zu greifen, die nicht in Tierversuchen getestet wurden.

Neben den Menschenansammlungen und damit verbundenem Lärm und Durcheinander, die bei vielen Hunden Stress verursachen, stellen Wurfgeschosse oder herumliegende Glassplitter eine Gefahrenquelle dar. Auch wenn viele Menschen ein Tier im Kostüm als lustig oder niedlich wahrnehmen, appelliert der Deutsche Tierschutzbund an alle Tierhalter, ihre Schützlinge nicht zu vermenschlichen und zur Schau zu stellen. Zudem kann ein Kostüm den Hund in seiner Bewegungsfreiheit oder Körpersprache einschränken, ihn in seinem Wärmehaushalt negativ beeinflussen oder zu Verletzungen führen, wenn die Haut zum Beispiel wund gerieben wird. Auch besteht die Gefahr für das Tier, mit dem Kostüm oder mit einem Accessoire hängenzubleiben und sich im schlimmsten Fall zu strangulieren.

Ebenso wie Hunde sind auch Pferde in Karnevalsumzügen nervlich stark strapaziert: Laute Musik, Tröten und Gegröle tuen ihr übriges. Auch für den Menschen besteht eine nicht zu unterschätzende Gefahr: Das Risiko, dass Pferde nervös werden und auf den oft engen Wegen die Jecken am Straßenrand verletzen, ist hoch. Hinzu kommt, dass die Tiere in unnatürlichem Tempo oft stundenlang auf Asphalt gehen müssen.

Tierversuchsfreie Karnevalsschminke

Da immer noch an Tieren getestete Inhaltsstoffe in Kosmetika verwendet werden können, sollten Karnevalsjecken darauf achten, nur Schminke von Herstellern zu verwenden, die sich klar gegen Tierversuche ausgesprochen haben. Auskunft gibt die Kosmetik-Positivliste des Deutschen Tierschutzbundes (www.tierschutzbund.de/kosmetik-positivliste): Die darin aufgeführten Hersteller führen keine Tierversuche durch und verwenden nur Inhaltsstoffe, die seit 1979 nicht mehr im Tierversuch getestet wurden.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V.  – Bonn


„Tierheime haben ein Herz für alte Freunde“ Deutscher Tierschutzbund erweitert Tierheim-Kampagne

Der Deutsche Tierschutzbund erweitert seine Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ zum Valentinstag um ein weiteres Motiv. Das Bild eines älteren Hundes und der Slogan „Tierheime haben ein Herz für alte Freunde“ weisen auf die Problematik hin, dass sich für ältere Tiere oftmals nur schwer ein neues Zuhause finden lässt. Viele alte Hunde und Katzen bleiben bis zu ihrem Lebensende im Tierheim. Das Motiv ist bereits das sechste der Kampagne, die die Herausforderungen und die wertvolle Arbeit der Tierheime verdeutlichen soll.

„Ein älteres Tierheimtier ist selten die erste Wahl bei einer Adoption“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Viele Leute fürchten anfallende Tierarztkosten und haben Sorge, dass sie schon allzu bald wieder Abschied nehmen müssen. Tierheime kümmern sich daher um die älteren Vierbeiner oft bis zu deren Lebensende. „Dabei wünschen wir uns auch für diese Tiere die Chance auf einen guten Lebensabend mit einem Herrchen oder Frauchen“, sagt Schröder. „Oft bleiben noch einige schöne Jahre mit diesen Tieren, viele blühen in einem neuen Zuhause noch einmal richtig auf.“

Die Bedürfnisse eines alten Tieres ähneln oft denen eines älteren Menschen – beide lassen es lieber etwas ruhiger angehen. Ältere Hunde unternehmen lieber kurze Spaziergänge und dafür einmal öfter. Katzensenioren bevorzugen es in der Regel, im gut geheizten Wohnzimmer auf dem Sofa zu faulenzen, dies natürlich am liebsten in Gesellschaft.

Hilfe für tierische Senioren

Der Deutsche Tierschutzbund hat mit seinem Projektpartner SOS Projects für Mensch und Tier e.V. auf dem Sonnenhof das Konzept „Senioren für Senioren“ ins Leben gerufen. Ältere Hunde werden hier unter anderem auch an ältere Menschen vermittelt, die bislang aufgrund ihres Alters oder ihrer Lebensumstände Sorge hatten, dass sie nicht über lange Jahre die Verantwortung für ein Tier übernehmen können. Auch Tierheime und Gnadenhöfe haben zum Teil spezielle Projekte für ältere Tiere geschaffen, bieten Vermittlungshilfe oder haben sich bei der Unterbringung auf tierische Senioren spezialisiert.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V.  – Bonn


Schluss mit dem Töten männlicher Küken 

Rette meinen Bruder. Schluss mit dem nutzlosen Töten!

Die Initiative ergreifen

Die einseitige Zucht in der intensiven konventionellen Geflügelwirtschaft stellt die wachsende Bio-Branche vor die Aufgabe, Alternativen und ethisch vertretbare Lösungen zu entwickeln. Daran wird im ökologischen Landbau von engagierten Betrieben, Vermarktern und Verbänden auf verschiedenen Ebenen gearbeitet. Zum Beispiel an der Zucht von Zweinutzungsrassen, der Verlängerung der Nutzungsdauer oder der Mast von männlichen Küken. Die Bruderhahn Initiative Deutschland greift dieses drängende Thema der Brudertiere aufund hat eine Alternative im Umgang mit den Brudertieren entwickelt. Dazu wurde folgender Werbe-Slogan entwickelt:

Rette meinen Bruder. Schluss mit dem nutzlosen Töten!

 So ändern wir etwas

Die BID macht Schluss mit dem nutzlosen Töten von männlichen Küken, alle BID-Brudertiere werden aufgezogen. Das Problem des ökonomischen Nachteils, der durch die Aufzucht der Bruderhähne entsteht, wird durch die Bruderhahn Initiative Deutschland ebenso genial wie einfach gelöst: Der Mehraufwand wird auf die Eier umgelegt. Anders gesagt, das BID-Ei rettet einer Henne den Bruder. Und das geht so: Für jedes BID-Ei wird im Laden ein Zuschlag von 4 Cent veranlagt. Diese 4 Cent werden zu 100% für die Aufzucht der Brudertiere und deren Vermarktung verwendet. So können alle Brudertiere aufgezogen werden, deren Schwestern für die Projektteilnehmer Eier legen. Eine schöne, einfache Lösung, die sich mit großem Erfolg immer weiter verbreitet.

Zukunft suchen

Neben der aktiven schnellen Lösung der drängenden Problematik durch die 4 Cent für die Ethik, setzten wir uns dafür ein, dass sich die heutige Problematik durch den Einsatz anderer Geflügelrassen bzw. -genetiken in Zukunft gar nicht mehr stellt.

Eigenständige ökologische Geflügelzucht

Vielleicht liegt die Zukunft in der Vergangenheit. Daher setzen
wir uns für den Schutz, die Bewahrung und Weiterentwicklung bestehender unabhängiger Geflügelgenetiken ein. Wir unterstützen und
begleiten die ökologische Geflügelzucht. Unter anderem auch durch die Gründung des Geflügelzuchtfonds.

Die ökologische Geflügelzucht widmet sich unter anderem folgenden Themen und Fragestellungen:

  • Artgerechte Haltungsbedingungen sowie die Unversehrtheit der Tier während der Zucht
  • Tiergesundheit auch im Verhalten
  • Ausgewogenheit von Legeleistung und Fleischansatz unter dem  Aspekt der Wirtschaftlichkeit (Brudertierthematik)
  • Zucht für Tiere, die von Anfang an unter ökologischen Haltungsbedingungen gehalten werden, besonders als Jungtiere.
  • Wie ist die Futterverwertung unter dem Einsatz von 100% Biofutter  sowie alternativen Futtermitteln von Anfang an?
  • Was kann unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und Regionalität  gefüttert werden?
  • Wie kann eine Konzernunabhängigkeit der Genetiken  gewährleistet werden, um dem Gedanken der Genetik als Kulturgut Rechnung zu tragen?

Ausführliche Informationen erhalten Sie auf der Website

www.bruderhahn.de

Die Partnerhöfe der Bruderhahn Initiative Deutschland (BID)

Aus Nordrhein-Westfalen fehlen leider (noch) Bezugsquellen u. a. der Duisburger Region. Das Tierschutzzentrum hat jedoch eine Einkaufsquelle entdeckt im

“EKZ Rheinhausen”

– Einkaufszentrum 47228 Duisburg-Rheinhausen, Asterlager Straße, im EDEKA – E-Center Czaikowski

 

Samstag, 14. Januar 2017

Agrar Tierschutz Grüne Woche Deutschland – Schmidt: Kükenschreddern wird überflüssig

Berlin (dpa) – Massentötung männlicher Küken soll nach den Worten von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bald überflüssig werden. Bei der Entwicklung eines alternativen Verfahrens sei der «Durchbruch geschafft», sagte der CSU-Politiker der Berliner «B.Z. am Sonntag». Schmidt will das Verfahren zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin vorstellen. Dabei wird das Geschlecht der Küken vor dem Schlüpfen bestimmt, dann werden nur noch Eier mit weiblichen Embryonen weiter ausgebrütet.

Quelle: n-tv.de


Schlafkisten für Straßenkatzen selber bauen

Anlässlich des Filmstarts von „Bob der Streuner“ am 12. Januar, gibt der Deutsche Tierschutzbund Tipps, wie Kinder und Jugendliche Katzen ohne Zuhause unterstützen können. Auf seiner Website www.jugendtierschutz.de hat der Verband ein Video bereitgestellt, das zeigt, wie man warme Schlafboxen für die Tiere aus einer Styroporkiste leicht selbst bauen kann. Die Aktion ist Teil der Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos“, mit der die Tierschützer auf das Leid der frei lebenden Katzen aufmerksam machen.

„Obwohl Straßenkatzen oft scheu sind und Menschen meiden, sind es immer noch domestizierte Tiere, die auf unsere Hilfe angewiesen sind“, erklärt Maja Masanneck, Leiterin des Jugendreferats beim Deutschen Tierschutzbund. Um den Tieren in der kalten Jahreszeit einen warmen und sicheren Rückzugsort zum Schlafen zu schaffen, empfiehlt sie umgebaute Styroporkisten: „Diese bekommt man zum Beispiel als „Thermoboxen“ in einigen Baumärkten zu kaufen.“ Die Kisten, in die ein Einstiegsloch hinein geschnitten wird, überzieht man mit Wasser abweisender Folie, polstert und isoliert sie mit Stroh und einer Decke im Inneren. Die Box sollte man dann geschützt vor Wind und direktem Sonnenlicht platzieren.

Wer eine Schlafkiste außerhalb des eigenen Grundstücks aufstellen möchte, sollte Kontakt zum nächst gelegenen Tierheim aufnehmen. Tierheime verwalten häufig mehrere Futterstellen, also „Katzen-Treffpunkte“, an denen es auch Sinn macht, Boxen zu platzieren. Ebenso besteht die Möglichkeit, sich Jugendgruppen anzuschließen, die es in vielen Tierschutzvereinen gibt und die mit entsprechenden Aktionen zum Beispiel auch frei lebende Katzen unterstützen.

Hintergrund: Straßenkatzen

Frei lebende Katzen leben auf verwilderten Grundstücken, in verlassenen Fabrikgeländen oder auf Friedhöfen – meist ohne direkten Kontakt zum Menschen. Häufig sind sie Nachkommen von nicht kastrierten Hauskatzen oder ausgesetzten Tieren. Viele dieser Katzen sind krank, unternährt oder verletzt. Da sie als domestizierte Haustiere nicht mehr in der Lage sind, sich und ihre Nachkommen vollständig alleine zu versorgen, sich viele der sehr scheuen Katzen aber auch nicht mehr an den Menschen gewöhnen, gibt es nur die Möglichkeit, den Tieren ihr Leben zu erleichtern. Tierschutzvereine richten deshalb Futterstellen ein und lassen die Katzen kastrieren, damit sie sich nicht weiter fortpflanzen.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V.  – Bonn


Heimtier-Tipps für die kalten Wintertage

Bei den aktuell eisigen Temperaturen brauchen auch unsere Heimtiere Schutz vor der Kälte. Obwohl die meisten Tiere niedrige Temperaturen besser vertragen, als es die Besitzer denken, können Tierfreunde Vorkehrungen treffen, damit die Tiere gut über die kalten Wintertage kommen.

Hunde und Katzen sind durch ihr wärmendes Fell gut vor der Kälte geschützt. Nur bei einem kranken Hund oder einem Tier mit sehr kurzem Fell kann ein artgerechter, gut sitzender Mantel oder Pullover während des Gassigehens sinnvoll sein. Spaziergänge mit Hund sollten eher kürzer ausfallen, dafür sollte man lieber öfter raus. Im Idealfall entscheiden Hund und Katze selbst, wie oft und wie lange sie sich im Kalten aufhalten. Katzenbesitzer sollten daher darauf achten, dass Freigänger-Katzen jederzeit wieder zurück in die Wohnung oder ins Haus kommen können.

Empfindliche Hundepfoten können zum Schutz vor  Streusalz vor dem Spaziergang mit Melkfett oder Vaseline eingerieben und nach dem Gassigehen mit lauwarmem Wasser abgespült werden. Winterschuhe oder -socken sind nicht geeignet, da die Pfoten sensible Tastorgane sind und die Bewegung der Tiere eingeschränkt wird. Nur wenn es tierärztlich angeordnet ist, sollten Hunde Schuhe oder Socken tragen.

Kleine Heimtiere vor Zugluft und Kälte schützen

Kaninchen und Meerschweinchen sollten nur im Freien überwintern, wenn sie rechtzeitig im Frühjahr bereits an die Freilandhaltung gewöhnt wurden und Rückzugsmöglichkeiten in einen frostfreien Unterschlupf bestehen. Kranke Tiere dürfen den Winter nicht draußen verbringen, ältere und untergewichtige Tiere müssen beobachtet werden. Kleine Heimtiere, die in der Wohnung leben, sollten vor kalter Zugluft geschützt werden. Gegen trockene Heizungsluft, die die tierischen Schleimhäute zum Austrocknen bringt, helfen Luftbefeuchter, kleine Wasserschälchen oder ungiftige Grünpflanzen im Raum.

Schutz für Fische im Gartenteich

Goldfische können draußen überwintern, wenn der Teich mindestens 80 Zentimeter tief ist. Wasserpflanzen und Schilf sollten vorhanden sein, da sie wichtig für den Gasaustausch sind. Auch die ausreichende Sauerstoffzufuhr muss gewährleistet sein, daher darf der Teich nie ganz zufrieren.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V.  – Bonn


Illegaler Tierhandel: Auch Katzen sind betroffen. 27 Katzenwelpen in Bayern beschlagnahmt

Dass neben Hundewelpen auch Katzen vom illegalen Handel betroffen sind, zeigt ein aktueller Fall in Bayern: 27 Katzenbabys im Alter zwischen acht und zehn Wochen sind am vergangenen Wochenende am Grenzübergang Waidhaus beschlagnahmt worden. Die Tiere aus einem ukrainischen Transporter werden nun im Tierheim Feucht versorgt. Das Alter in den Papieren war gefälscht, die vorgeschriebene Tollwutimpfung kann somit nicht vorliegen. Die Tierschützer gehen davon aus, dass die Tiere als Weihnachtpräsente in den Handel gebracht werden sollten.

„Gerade zur Weihnachtszeit können wir nur immer wieder appellieren, keine Tiere – weder Hunde- noch Katzenwelpen oder andere Tierarten – aus dubiosen Quellen zu kaufen“, sagt Andreas Brucker vom Landesverband Bayern des Deutschen Tierschutzbundes, der die Katzenwelpen in Empfang genommen und ins Tierheim Feucht gebracht hatte. „Zwei der Boxen im Transporter waren leer, weshalb wir davon ausgehen, dass weitere 15 bis 20 Katzenwelpen bereits verkauft waren – vermutlich als Weihnachtsgeschenke.“ Der Ernährungszustand aller Tiere war grenzwertig, alle haben einen Wurmbauch. Ein erstes Kätzchen konnte schon bald nicht mehr selbstständig fressen und musste gefüttert werden. Die Tierschützer vermuten, dass die Tiere alle mit Medikamenten fit gespritzt wurden, da sie zu Beginn noch einen fidelen Eindruck machten und sich im Tierheim auf Wasser und Futter stürzten.

„Die Versorgung der geschwächten und kranken Tiere aus illegalem Handel stellt unsere Tierheime immer wieder vor große Herausforderungen und verursacht enorme Kosten, auf denen sie häufig sitzen bleiben“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Es zeigt sich erneut, wie wichtig ein runder Tisch zum illegalen Handel – gerade in Bayern – wäre. Die CSU hat einen entsprechenden Antrag gerade niedergeschmettert, sie verschließt die Augen vor einem aktuellen Problem. Das ist ein Armutszeugnis für die Landesregierung.“

Wer den Katzen und dem Tierheim helfen möchte, kann dies am besten mit einer Geld- oder Futterspende tun. Da es noch einige Zeit dauern wird, bis die Welpen vollständig gesund sind, ist eine Vermittlung an neue Besitzer derzeit noch nicht vorgesehen.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn


05.12.2016

Illegaler Welpenhandel boomt

Deutscher Tierschutzbund veröffentlicht Datenauswertung

Der Handel mit illegal importierten Welpen ist für kriminelle Organisatoren sehr lukrativ. Gerade zur Weihnachtszeit ist zu befürchten, dass viele Tiere illegal nach Westeuropa transportiert werden – als vermeintlich attraktive Weihnachtsgeschenke. Leidtragende sind die als „Gebärmaschinen“ missbrauchten Muttertiere und die in Massen „produzierten“ und durch Europa gekarrten Welpen. Viele der Welpen sterben frühzeitig. Eine Datenauswertung des Deutschen Tierschutzbundes dokumentiert nun verschiedene Fakten zu Welpenhandel-Fällen aus den Jahren 2014 und 2015 und macht zudem deutlich, welche immensen Kosten die Tierheime in Deutschland stemmen müssen, die viele der beschlagnahmten Tiere aufnehmen. Die Tierschützer fordern daher eine bessere finanzielle Unterstützung der Tierheime durch die Kommunen und konsequente Maßnahmen, um den illegalen Welpenhandel einzudämmen.

„Der illegale Handel ist ein skrupelloses Millionengeschäft auf Kosten der Tiere: Die Welpen sind unterernährt, krank und nicht geimpft, werden viel zu früh von ihren Müttern getrennt und stundenlang eng zusammengepfercht und wild gemischt zu ihren europäischen Zielorten gekarrt“, erläutert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Belastung für die Tierheime

Werden Welpen aus illegalen Transporten beschlagnahmt, stellt die plötzliche Aufnahme vieler, oft kranker Tiere die Tierheime vor enorme Belastungen. Meist bleiben sie zudem auf den Kosten sitzen, die sich für einen Welpen auf durchschnittlich 2.600 Euro, inklusive Tierarzt-, Futter- und Personalkosten, belaufen. Die mehr als 1.000 Tiere, die in den Jahren 2014 und 2015 in den Tierheimen aufgenommenen wurden, verursachten Kosten von rund 2,6 Millionen Euro. Der Betreuungsaufwand ist besonders hoch, da neben den gesundheitlichen und pflegerischen Tätigkeiten auch versucht werden muss, die verstörten Tiere ausreichend zu sozialisieren und auf ein „normales“ Hundeleben vorzubereiten. „Die dokumentierten Fälle sind nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Schröder. „Ohne Unterstützung der Behörden ist dieser finanzielle und personelle Großaufwand für die Tierheime nicht länger zu bewältigen. Die Politik muss endlich handeln.“

Handlungsbedarf besteht beim illegalen Welpenhandel auch auf europäischer Ebene. Die Tierschützer fordern die Etablierung einer „Sonderkommission Welpenhandel“, um gezielt auf entsprechende Transporte zu kontrollieren, eine intensivere Zusammenarbeit mit den Behörden der Herkunftsländer und härtere Strafen für die Verantwortlichen. Einen positiven Aspekt liefert die Datenauswertung des Deutschen Tierschutzbundes: Zunehmend mehr Tiere aus den entdeckten Transporten wurden beschlagnahmt, anstatt an die Eigentümer zurückgeführt. Der Deutsche Tierschutzbund sieht dies als Zeichen, dass sich Kontrollbehörden bessere Kenntnisse über die Rechtslage und Bedingungen der Transporte angeeignet haben.

Vor allem Rassehunde betroffen

Die Datenauswertung des Deutschen Tierschutzbundes liefert weitere Fakten zu den illegalen Tiertransporten: Insgesamt wurden 2015 neben Mischlingen Hunde von 38 verschiedenen Rassen vorgefunden, 2014 von 31 Hunderassen. Die häufigste Rasse war der Chihuahua, ebenso betroffen waren u.a. Malteser, Pinscher, Spitz, Akita Inu und Französische Bulldogge. Das tierärztlich geschätzte Alter der Welpen variierte zwischen zwei und 15 Wochen. Etliche der Tiere wurden daher nachweislich viel zu früh vom Muttertier getrennt. In den meisten Fällen war jedoch die fehlende Tollwutimpfung – und damit der Verstoß gegen das Tierseuchengesetz – Grund für die Beschlagnahmung der Welpen. Die Tiere kamen in erster Linie aus Ungarn, Bulgarien und Rumänien. In beiden Jahren war Deutschland der Hauptbestimmungsort für den Verkauf der Welpen. Im Ausland standen Großbritannien und Belgien an erster Stelle der Zielländer, dicht gefolgt von Spanien.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e. V. – Bonn